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Panorama: Matthies meint: Geölt und zerzaust

Irgendetwas fehlte in letzter Zeit in den bunten Nachrichten aus Berlin. Wir mussten uns ein wenig die Haare raufen, um drauf zu kommen: Udo Walz war es.

Irgendetwas fehlte in letzter Zeit in den bunten Nachrichten aus Berlin. Wir mussten uns ein wenig die Haare raufen, um drauf zu kommen: Udo Walz war es. Ist er in Mallorca versackt, erstarrt in Anbetung Claudia Schiffers? Sind ihm die sog. Hauptstadt-Events ausgegangen? Stagniert die Nachfrage nach Walz-Werken? Denn so geht es nicht: Erst das allgemeine Sinnstiftungsmonopol an sich reißen, auf unweigerlich jeder Fete herumbrummen - und dann einfach untertauchen. Doch es gibt ja noch Gerhard Meir, den fast ebenso allgegenwärtigen Walz-Rivalen. Er springt jetzt entschlossen in die Lücke und gibt uns Männern Lebenshilfe. Denn starren wir nicht jeden Morgen erschreckt den Kerl da im Spiegel an? Alles bestens, urteilt Meir, "der Mann von heute trägt mittellanges Haar, etwas gegelt und zerzaust". Und Haar-Mascara (Haar-Mascara?) sei "der absolute Hingucker für den After-Work-Club". Aah! Das lassen wir jetzt ein wenig wirken, bevor die Realität durchdringt. Denn was machen wir werdenden Glatzköpfe, wir Gel-, Mascara- und After-Work-Club-Verächter mit diesem Hinweis? Sind wir jetzt alle von gestern? Klar, sagt die Pharma-Initiative "ProHaar", für die Meir spricht: Männer mit dichtem Haar hätten auch bei Frauen und Personalchefs bessere Chancen. Ja, dann ... Aber bevor wir uns allerlei Mittelchen auf die Geheimratsecken kleckern, warten wir lieber auf die Rückkehr von Udo Walz. Der hat wenigstens kein Gel auf dem Kopf.

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