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Panorama: Merkels Wohnzimmer gefilmt

Überwachungskamera erfasste Privatsphäre

Berlin - Im Zusammenhang mit der Privatwohnung von Bundeskanzlerin Angela Merkel ist eine schwerwiegende Sicherheitspanne aufgedeckt worden. Nach einem Bericht der „Bild am Sonntag“ wurde bis in das Wohnzimmer der Kanzlerin in Berlin-Mitte über Jahre heimlich gefilmt.

Eine Überwachungskamera des Pergamon-Museums, die rund um die Uhr in Betrieb ist, konnte die Privatsphäre Merkels und ihres Ehemannes Joachim Sauer derartig verletzen. Das Bundeskriminalamt bestätigte dem Blatt den Vorfall.

Sicherheitskräfte des Museums hätten „BamS“-Reportern die Kamera gezeigt und „routiniert“ auf die Wohnung gezoomt. Merkels Ehemann Joachim Sauer sei auf einem Schwarz-Weiß-Monitor deutlich zu erkennen gewesen, er habe im Wohnzimmer offenbar ferngesehen.

Unklar ist, ob in den vergangenen Monaten und Jahren Aufnahmen aus der Merkel-Wohnung aufgezeichnet wurden. Technisch wäre dies wohl problemlos möglich gewesen. Die Kamera auf dem Dach des Museums wurde vor acht Jahren installiert, ist schwenkbar und hat einen starken Zoom. Die Aufnahmen werden direkt auf die Monitore im Leitstand des Museumssicherheitsdienstes übertragen und dort von Mitarbeitern überwacht.

Die Museumsleitung hat inzwischen reagiert. Der Sprecher der Staatlichen Museen Berlin, Matthias Henkel, sagte der Zeitung: „Wir haben am Freitag bei der entsprechenden Kamera auf dem Dach eine Neigewinkelbegrenzung installiert, so dass Aufnahmen von der Kanzlerwohnung nicht mehr möglich sind. Dies geschah in Abstimmung mit dem Sicherheitsdienst des Bundeskanzleramts, den wir ebenfalls am Freitag informiert haben.“ ddp

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