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Ein "Metronom"-Zug steht am 05.05.2015 im Hauptbahnhof in Hannover (Niedersachsen) am Gleis.

© dpa/picture alliance

Metronom von Hamburg nach Bremen: 22-Jähriger rannte mit gezücktem Messer durch Regionalzug

Ein offenbar psychisch instabiler 22-Jähriger hat Panik in einem Regionalzug in Niedersachsen ausgelöst, als er Reisende mit einem Messer bedrohte. Verletzt wurde niemand.

Der stark alkoholisierte Angreifer stellte sich nach einer zwischenzeitlichen Flucht und ist nun in Gewahrsam, wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Reisende fürchteten offenbar eine Gewalttat wie in Würzburg und München.

Der Vorfall ereignete sich in der Nacht auf Sonntag im Metronom von Hamburg nach Bremen. Der 22-Jährige reagierte nach Angaben der Polizei "äußerst aggressiv", als er nach seinem Fahrschein gefragt wurde. Ein Zugbegleiter verriegelte daraufhin das Abteil, aus dem der wegen verschiedener Gewaltdelikte bereits polizeibekannte Mann aber am Bahnhof Sottrum wieder ausbrach und daraufhin mit gezücktem Messer durch den Zug rannte.

"Mehrere Reisende, die Parallelen zu den Vorfällen von Würzburg und München fürchteten, gerieten in Panik und verließen fluchtartig den Zug", teilte die Polizei mit. "Ersten Zeugenangaben zufolge soll der Mann einer 20-jährigen Reisenden das Messer am Hals vorbei geführt haben, einer 19-Jährigen soll er versucht haben, in den Rücken zu stechen." Beide Frauen blieben unverletzt, erlitten jedoch einen Schock.

In Würzburg hatte vor wenigen Tagen ein 17-jähriger Flüchtling aus vermutlich islamistischen Motiven Reisende mit einer Axt angegriffen und fünf Menschen schwer verletzt. In München erschoss am Freitagabend ein 18-Jähriger erst neun Menschen und dann sich selbst. Die Polizei stuft die Tat als Amoklauf ein.

Im Fall des 22-Jährigen in Niedersachsen sprechen die Beamten von einem noch unklaren Motiv. Der Mann sei stark angetrunken gewesen und offenbar psychisch instabil. Neben einem Messer hatte er auch einen Schlagstock und Pfefferspray bei sich.

Der 22-Jährige sprang am Bahnhof Ottersberg aus dem Zug und bedrohte auf dem Bahnsteig wartende Reisende, bevor er flüchtete. Bei der Polizei gingen mehrere Notrufe ein, woraufhin diese mit mehreren Streifenwagen umliegender Dienststellen eine Fahndung auslöste. Gegen 3.25 Uhr stellte sich der 22-Jährige freiwillig und ließ sich widerstandslos festnehmen. Die Polizei wollte ihn in psychiatrische Behandlung übergeben. (AFP)

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