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Mexiko: Fischer waren neun Monate in Seenot

Drei mehr als 8000 Kilometer von ihrer Heimat entfernt aus Seenot gerettete mexikanische Fischer sind nach eigenen Worten neun Monate führerlos auf hoher See getrieben.

Mexiko-Stadt - Die drei in der vergangenen Woche nahe den Marshall-Inseln von einem taiwanischen Fischtrawler geretteten Männer berichteten jetzt in einem Telefoninterview mit einem mexikanischen Fernsehsender erstmals über ihre Odyssee. Er und seine beiden Kollegen seien am 28. Oktober vom mexikanischen Hafen Sinaloa zum Fischfang aufgebrochen, erzählte Jesus Vidana dem Sender Televisa. Nach einem Motorschaden hätten sie ihr Boot nicht mehr manövrieren können.

Ernährt hätten sie sich von rohem Fisch, rohen Seevögeln wie Möwen und Regenwasser, erzählte der Fischer. Manchmal hätten sie für zwei bis drei Tage hintereinander genug zu Essen gehabt, dann wiederum hätten sie lange Tage hindurch ohne einen Bissen ausgeharrt. Ihr Glaube habe ihnen beim Durchhalten geholfen: "Wir haben nie die Hoffnung aufgegeben, weil es einen allmächtigen Gott gibt", sagte Vidana. "Ich glaube fest an ihn und ich wusste, dass er uns helfen würde." Sie hätten gemeinsam aus der Bibel gelesen und viel gebetet.

"Monatelang kein einziges Schiff gesehen"

Vidanas Schicksalsgenosse Lucio Rendon ergänzte, zu Beginn ihrer Odyssee hätten sie monatelang kein einziges Schiff gesehen, dann plötzlich seien die ersten Schiffe am Horizont aufgetaucht: "Da wussten wir, dass wir auf der anderen Seite des Pazifik angekommen waren." Vidana betonte, ihnen gehe es vergleichsweise gut, auch wenn sie angeschwollene Arme, Beine und Gesichter hätten.

Ein Sprecher der taiwanischen Fischfanggesellschaft Koo's Fishing Company hatte am Dienstag erstmals von der Rettung der drei Mexikaner berichtet. Über die Dauer ihres Abenteuers konnte er jedoch keine genauen Angaben machen, weil sich die chinesischsprachige Besatzung des Koo-Trawlers nur schwer mit den von ihr geretteten Männern verständigen konnte. Der taiwanische Trawler, der die Männer rettete, soll in rund zwei Wochen in Majuro, der Hauptstadt der Marshall-Inseln, einlaufen. Die mexikanische Botschaft in Neuseeland soll dann die Heimreise der Mexikaner organisieren. (tso/AFP)

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