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Panorama: Miley Cyrus provoziert Kettenreaktion

Die Verwandlung des Teenie-Stars.

Sie ist komplett nackt, die Lippen sind knallrot geschminkt, lasziv leckt sie an einem Vorschlaghammer, reitet auf einer Abrissbirne.

Ja, richtig gelesen. Vorschlaghammer. Abrissbirne. Ein Eis, ein Pferdchen, all das wäre viel zu unschuldig, das will Miley Cyrus nicht mehr sein. Das war sie lange genug: Der brave Teenie-Star aus Tennessee, berühmt geworden durch die Disney-Serie „Hannah Montana“, der in seiner Keuschheit das Vorbild für die „Kein Sex vor der Ehe“-Bewegung hätte geben können. Doch innerhalb weniger Monate ist aus dem braven Mädchen ein wilder Vamp geworden. Mit dem Video zu ihrem neuen Hit „Wrecking Ball“ hat Miley Cyrus einen neuen Höhepunkt ihres Häutungsprozesses gesetzt – an dem am Ende jedoch ein Absturz stehen könnte.

20 Jahre ist Cyrus und damit in einem Alter, in dem sie in den USA weder in Clubs gehen noch Alkohol trinken darf. Aber das hält die Sängerin nicht davon ab, wie ein Porno-Star über die Bühne zu hüpfen. Ihre braune Schulmädchen-Mähne hat sie gegen einen radikalen Kurzhaarschnitt getauscht, die süßen Kleidchen gegen hautfarbene Latex-Outfits. Bei den MTV Video Music Awards im August rieb sie sich an Sänger Robin Thicke, streckte hechelnd die Zunge heraus – und erntete entsetzte Kommentare. Damit geht Cyrus’ Strategie auf. Ewig den Teenie spielen kann sie nicht. Will sie aber weiter eine millionenschwere Marke sein, muss sie sich neu erfinden.

Diesen radikalen Weg sind vor ihr schon andere einstige Teenie-Stars gegangen: Britney Spears rasierte sich die Haare ab, Justin Bieber pinkelte in Putzeimer, Lindsay Lohan landete im Gefängnis. Cyrus aber findet ihr Verhalten ganz normal: „Das nennt man Pubertät. Nur dass ich sie im Scheinwerferlicht durchmache und deshalb verfolgen es alle so gespannt.“

Die Eltern der Kinder, die sie einst als Teenie-Star verehrten, sind entsetzt. „Wer wahrgenommen werden will, muss sich als Sexobjekt darstellen“, sei die fatale Botschaft von Cyrus an junge Frauen, schreibt der „Guardian“. Dass sie es mit ihrem neuen Image als „böses Mädchen“ womöglich übertreibt, hat die Sängerin bereits zu spüren bekommen. „Vogue“-Chefin Anna Wintour wollte sie auf dem Dezember-Cover eigentlich als neue Modeikone feiern. Diese Pläne sollen mittlerweile gestoppt worden sein. Eine Frau, die Vorschlaghammer ableckt, passt einfach nicht zur Fashion-Bibel. Sonja Álvarez

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