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Miss Germany 2006: Eine Königin aus Berlin

Deutschlands neue Schönheitskönigin kommt aus Berlin. Bei der Wahl zur "Miss Germany 2006" setzte sich am Samstagabend die 18 Jahre alte "Miss Berlin" Isabelle Knispel gegen 21 Konkurrentinnen durch.

Rust/Berlin - In ihrer Freizeit liest die neue Schönheitskönigin französische Literatur im Original. Isabelle Knispel, 18 Jahre alte Schülerin aus Berlin, ist «Miss Germany 2006». Die junge Frau mit den dunkelbraunen Augen und Haaren setzte sich am Samstagabend im Europa-Park im baden-württembergischen Rust gegen 21 Konkurrentinnen aus ganz Deutschland durch. Als ihr die Krone aufgesetzt wurde, blieb sie äußerlich gelassen. Tränen flossen keine, dafür bekam das Publikum ein freudiges Lächeln.

«Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, die Krone zu tragen», sagte Knispel. «Ich werde versuchen, mit Spaß und Freude meine neue Aufgabe wahrzunehmen.» Trotz der demonstrierten Gelassenheit war sie aufgeregt. «Ich habe am ganzen Körper gezittert.» Das Finale absolvierte sie in einem Abendkleid, das ihre Mutter - eine Berliner Ärztin - speziell für den Schönheitswettbewerb genäht hatte. «Das war mein größter Glücksbringer», sagte die Berlinerin.

Vor der Wahl zur «schönsten Frau Deutschlands» hatte die 1,72 Meter große Knispel den Titel «Miss Berlin» geholt. Dort hatte sie mit ihren Hobbys Salsa, Tennis, Jazz- und Streetdance gepunktet. «Ich tanze seit zwölf Jahren», sagte sie.

Derzeit besucht die 18-Jährige eine deutsch-amerikanische Schule in Berlin. Für ihre Arbeit als hauptberufliche Schönheitskönigin wird sie ihre Schulzeit um ein Jahr unterbrechen. Ihr Abitur will sie dann nachholen.

«Auch als Miss Germany werde ich so bleiben, wie ich bin», sagte Knispel. «Ich werde mich nicht verstellen.» Sie werde versuchen, Deutschland würdig zu vertreten. Sie erhielt neben der Krone unter anderem einen Sportwagen sowie Reisen nach Ägypten, auf Borkum und Gran Canaria. Den Sieg schaffte sie beim zweiten Versuch. Vor zwei Jahren war die damals 16-Jährige schon einmal zur Wahl der «Miss Germany» angetreten. Damals war sie jedoch gescheitert.

Vor der Prominenten-Jury mussten sich Knispel und ihre 21 Konkurrentinnen im Alter von 16 bis 23 Jahren zunächst in Trikots der deutschen Fußball-Nationalmannschaft, später dann im Abendkleid und im Badeanzug präsentieren. Bei der Jury kam vor allem das natürliche Auftreten der jungen Berlinerin an. «Ausstrahlung und Natürlichkeit sind die wichtigsten Kriterien», sagte Jury-Mitglied Magdalena Brzeska (27). Das Aussehen sei zweitrangig, meinte die frühere Deutsche Meisterin in der rhythmischen Sportgymnastik.

Der ehemalige Fußball-Bundestrainer Berti Vogts, der neben Brzeska und Ex-Rad-Weltmeister Rudi Altig (68) in der Jury saß, fühlte sich an seinen Beruf erinnert. «Das ist wie beim Talentsichten auf dem Fußballplatz», sagte der 59-Jährige, «nur gibt es hier keine behaarten Beine».

«Wissenschaftlich, nicht emotional» betrachtete Schönheitschirurg Werner Mang seine Aufgabe. Er achtete vor allem auf die richtigen Proportionen und Körpermaße. «Das Gesicht ist sekundär», sagte der 59-Jährige. Natürliche Schönheit komme aber auch durch ein selbstbewusstes Auftreten. Dies könne er auch als Schönheitschirurg nicht vermitteln. «Man kann niemanden zum Erfolg operieren.»

Mit Konkurrenz muss jedoch auch eine «Miss Germany» leben. Ein anderes Komitee hat bereits Mitte Januar in Krefeld den Titel der «Miss Deutschland 2006» vergeben. Siegerin war die 23-jährige Studentin Daniela Domröse aus Erlangen. Sie hatte sich gegen 15 Schönheitsköniginnen aus dem ganzen Bundesgebiet durchgesetzt. (Von Jürgen Ruf, dpa)

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