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Missbrauch: Australier hielt seine Tochter als Sexsklavin

Ein Australier hat seine Tochter 30 Jahre lang als Sexsklavin gehalten und mit ihr vier Kinder gezeugt. Er hatte das Mädchen im Alter von elf Jahren eingeschüchtert und ihm gedroht, seiner Mutter und seinen Geschwistern etwas anzutun, wenn es ihn verrate, berichtete die Zeitung „Herald Sun“ in Melbourne am Donnerstag.

Die Medien nannten den Mann „Australiens Josef Fritzl“, nach dem Österreicher, der seine Tochter 24 Jahre im Keller eingesperrt, immer wieder vergewaltigt und mit ihr sieben Kinder gezeugt hatte.

Die Polizei bestätigte die Informationen. Die Ermittlungen liefen seit vergangenem Jahr. Der Mann Mitte 60 sei im Februar angeklagt worden. Um die Kinder zu schützen, wurde der Fall nicht publik gemacht. Der Angeklagte beteuert demnach seine Unschuld, doch belegen DNA-Analysen, dass er der Vater der Kinder ist. Alle hätten inzestbedingte gesundheitliche Probleme, eines sei gestorben.

Was sich in dem Haus im Latrobe-Tal bei Melbourne 30 Jahre lang abgespielt hat, liegt im Dunkeln. Die Mutter des Opfers will von den Vergewaltigungen nichts mitbekommen haben, obwohl sie mit Tochter und Enkeln bis 2005 unter einem Dach wohnte. „Unser Haus ist groß, das hätte ich nicht mitbekommen“, sagte sie dem „Sun Herald“. Ihre Tochter habe den Vater ihrer Kinder nie preisgegeben. „Sie hat irgendetwas von Nachtclubs erzählt und einem Typen, den sie dort getroffen hat, und das war’s“, sagte die Mutter. Drei ihrer eigenen Kinder seien im Kindesalter gestorben.

Ihren Mann bezeichnete sie als launischen Trinker und Schläger, aber sie habe nie einen Verdacht gehabt, dass er die Tochter missbrauchte. Die Tochter sei eines Tages verschwunden. „Das erste Mal, dass ich von diesen Anschuldigungen gehört habe, war an dem Tag, als sie kamen, um ihn (den Ehemann) festzunehmen.“ Eine Nachbarin will schon vor Jahren den Verdacht gehabt haben, dass der Mann seine Tochter missbrauchte, aber sie habe nichts gesagt, „weil das keinen etwas angeht“, sagte sie dem „Herald Sun“. Sie warf einer anderen Nachbarin Einmischung vor, die das Opfer gedrängt hatte, zur Polizei zu gehen. „Das bringt alles nichts als Ärger“. dpa

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