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Missbrauchs-Prozess: Lehrerin erhält mildere Strafe

In einem Berufungsverfahren hat das Landgericht Regensburg eine ehemalige Lehrerin wegen sexuellen Missbrauchs eines 13-jährigen Schülers zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt.

Regensburg - Damit erreichte die verheiratete Frau ihr Ziel, über die Berufung eine mildere Strafe zu bekommen. Die mittlerweile nicht mehr als Lehrerin arbeitende 33-Jährige hatte sich gegen ein Urteil des Regensburger Amtsgerichts gewehrt, das sie im vergangenen Jahr zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt hatte. Sie hatte erst vor wenigen Monaten ein Kind zur Welt gebracht und auch auf eine Bewährungsstrafe plädiert, um bei ihrer Familie bleiben zu können. Die Frau lebt weiterhin mit ihrem Mann zusammen.

In der Berufungsverhandlung forderte die Staatsanwaltschaft eine schärfere Strafe von zwei Jahren und neun Monaten, während die Verteidigung auf eine Strafe von nicht mehr als zwei Jahren Haft zur Bewährung plädierte. In den Pfingstferien 2005 hatte die an einer Schwandorfer Hauptschule tätige Pädagogin zwei ihrer Schüler in ihr Haus nach Regensburg eingeladen, während sich ihr Mann auf einer Dienstreise befand. Dabei rauchte die Lehrerin mit den Teenagern, trank mit ihnen Bier und Alkopops und legte sich anschließend mit beiden zum Schlafen ins Ehebett. "In einem Strudel von Emotionen", so die Begründung der Frau im ersten Prozess, habe sie den intimen Kontakt mit ihrem Lieblingsschüler nicht bremsen können. Allerdings bestritt sie, dass es über Petting hinaus zum Geschlechtsverkehr gekommen sei. Der andere Junge schlief während der Tat.

Noch in den Wochen nach der Tat hatte die Frau den Jungen mit SMS und Liebesbriefen belästigt. Sie schrieb ihm etwa, "ich muss mir jetzt die Pille danach besorgen, damit ich nicht schwanger werde." An die Öffentlichkeit kam der Fall durch die Anzeige der Mutter des Jungen ein halbes Jahr nach der Tat. Sie ging zur Polizei, nachdem ihr Sohn mit dem Erlebten nicht fertig wurde. Die Lehrerin hatte bis dahin auch als Vertrauenslehrerin an der Schule gearbeitet. (tso/AFP)

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