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MKS-Fall: Erneut Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in Großbritannien

Erst vor vier Tagen hatten die britischen Behörden Großbritannien für MKS-frei erklärt. Jetzt ist die Krankheit auf der Insel erneut ausgebrochen. Der neue Fall wurde unweit des im August betroffenen Gebiets festgestellt.

Die Maul- und Klauenseuche (MKS) ist in Großbritannien doch noch nicht besiegt: Die britische Regierung bestätigte heute einen neuen Fall in Surrey im Südosten Englands. Sie verhängte umgehend ein Transportverbot für Rinder, Schafe und Schweine in ganz England. Erst vor vier Tagen hatten die Behörden Großbritannien offiziell für MKS-frei erklärt. Premierminister Gordon Brown berief sofort eine Krisensitzung in Downing Street ein. In Brüssel wurde mit einem erneuten Verbot aller britischen Fleischexporte in die EU gerechnet.

"Erste Laboruntersuchungen der heute morgen von den Rindern genommenen Proben haben ergeben, dass es sich um Maul- und Klauenseuche handelt", erklärte das Landwirtschaftsministerium. Betroffen ist eine kleine Rinderherde, bei der schon mehrere Tiere die typischen Krankheitssymptome zeigten. Um den betroffenen Hof wurden eine Zehn-Kilometer-Schutzzone errichtet. Die britische Regierung sicherte zudem "alle möglichen Vorsichtsmaßnahmen" zu.

Der neue Ausbruch ereignete sich auf einem Hof in Egham, in dessen Nähe bereits Anfang August zwei Fälle aufgetreten waren. Damals mussten rund 600 Tiere geschlachtet werden. Die Krankheit kam damals und wahrscheinlich auch diesmal aus einem Versuchslabor, in dem mit Seuchenerregern experimentiert wird.

Vollständiges Exportverbot

Aus EU-Kreisen verlautete derweil, dass bei einer offiziellen Bestätigung durch die britsche Regierung die EU erneut ein vollständiges Exportverbot für Tierprodukte und Lebendtiere aus Großbritannien verhängen werde. Mit einer Entscheidung wurde noch am Mittwoch gerechnet. "Kein Mitgliedstaat möchte auf diese Vorsichtsmaßnahme verzichten", hieß es.

EU-Veterinärexperten hatten erst am Dienstag für den Fall der letzten noch bestehenden Exportbeschränkungen gestimmt. Diesen Beschluss kassierte die EU-Kommission am Mittwoch nach Bekanntwerden des neuen Verdachtsfalls umgehend wieder ein. Der britische Bauernverband National Farmers Union (NFU) fürchtet nun erneut drastische Einbußen. "Alle Exporte werden brutal gestoppt werden", sagte NFU-Präsident Peter Kendall dem Rundfunksender BBC.

Die Maul- und Klauenseuche gilt neben dem Rinderwahnsinn (BSE) als eine der gefährlichsten Tiererkrankungen weltweit. Auf dem Höhepunkt der Krankheit 2001 mussten in Großbritannien zehn Millionen Tiere getötet werden. Der Schaden für die britische Wirtschaft belief sich auf geschätzte acht Milliarden Pfund (rund 11,7 Milliarden Euro). (mit AFP)

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