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So bunt waren die Achtziger. Escada-Titel, fotografiert am Berliner Salon.

© Grit Thönnissen

Fashion Week: Berliner Mode Salon: Querschnitt der deutschen Mode

Der Berliner Mode Salon war ein Erfolg: Wer sich Zeit ließ, konnte sich einen guten Überblick über den Stand des deutschen Modedesigns verschaffen – und der stimmt optimistisch.

Gerade war sie noch in Los Angeles, um Jessica Alba Kleider für den Oscar anzupassen. Ein paar Stunden später steht Anna-Christin Haas aus Düsseldorf im Kronprinzenpalais und versucht ihren Jetlag wegzulächeln. „Du darfst jetzt nicht schlappmachen, heute Abend gehen wir noch zur Vogue Night.“ Ihre amerikanische Geschäftspartnerin Katherine Holmgren kennt sich nicht nur mit Zahlen und Vertrieb aus, sie weiß auch, was nach langen Flügen zu tun ist.

Galvan ist das internationalste Label, das am Mittwoch im Vogue Salon ausstellt. Der findet zusammen mit dem Berliner Mode Salon im Kronprinzenpalais statt. In diesen wenigen Stunden scheinen sich alle hier zu treffen, die mit deutschem Modedesign zu tun haben. Nicht nur die „Vogue“-Chefredakteurin Christiane Arp hat Mühe, sich auf die Entwürfe zu konzentrieren, weil sie immer wieder Hände schütteln muss. Dabei wäre es gut, genau hinzuschauen.

Viele Designer haben ihre Kleider auf Puppen gezogen, sodass man überprüfen kann, wie der Mantel verarbeitet ist und die Jacke von innen aussieht. Da bekommt die Aussage von Mitgründer Marcus Kurz, dass sich die deutschen Designer vor der internationalen Konkurrenz nicht zu verstecken brauchen, eine ganz neue Bedeutung.

Seine Mitstreiterin Christiane Arp hielt sich bei der Beurteilung zurück, ob das hier ein Schaufenster für die deutsche Mode geworden ist, doch ein gutes Gefühl bekundete sie. Wer sich Zeit ließ, konnte sich einen guten Überblick über den Stand des deutschen Modedesigns verschaffen – und der stimmt optimistisch. Es ist ein kleines Wunder, dass das Ganze nicht bunt zusammengewürfelt wirkte, sondern sorgfältig kuratiert. Nur dass gerade überall diese Klimperklaviermusik läuft, um die Güte der Veranstaltungen zu unterstreichen, nervt ein wenig. Aber wirklich nur ein wenig.

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