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Mode 2016: Die Vorschau auf ein anziehendes, buntes Jahr

Bequem, bunt, praktisch - klingt erstmal nicht so aufregend, ist aber das, was 2016 anziehend machen wird. Eine kleine Vorschau auf das neue Jahr.

Turnschuhe

„Wir haben noch nicht den Höhepunkt erreicht, der Markt für Turnschuhe wächst, und die Marken investieren in die Zukunft“, sagt Hihmet Sugoer, der es wissen muss, denn er ist der Gründer des viel gerühmten Berliner Turnschuhladens Solebox (Nürnberger Straße 14, Charlottenburg).

Sugoer verkauft nicht nur Turnschuhe, er sammelt sie auch. Er sagt: „Es ist nie zu spät für dein erstes Paar Turnschuhe.“ Soll heißen: Turnschuhe sind 2016 weiterhin immer und überall zu tragen. Aber jetzt nicht mehr nur in Weiß. Das bleibt zwar die beliebteste Turnschuhfarbe, aber die Schuhmarken versuchen, neue Anreize zum Kauf zu schaffen. Und zwar mit Klettverschlüssen (Kindergartenvariante), mit Plattformsohlen (die 90er-Jahre), mit Details wie Mesh (Netzstrukturstoff) oder seitlichen Schnürungen (wie auf dem Bild von Ekn) oder mit einem durchbrochenen Muster (für den Sommer). Es soll inzwischen Erwachsene geben, die nie etwas anderes an den Füßen hatten als Turnschuhe. Das macht vielen alteingesessenen Schuhmarken zu schaffen. Auch deshalb sehen heute viele Modelle aus wie ein Hybrid aus Lederhalb- und Turnschuh.

Opulente Sportmode

Ebenfalls bewegungsfreundlich: der Stilbruch mit Sportklamotte. Kaum eine aktuelle Kollektion in Paris und Mailand kommt ohne Jogginghosen, Muskelshirts und Trainingsjacken aus. Und wenn man diese zum langen wallenden Blümchenrock trägt, ist man gleich beim Stilmix (siehe rechts). Beim italienischen Modehaus Gucci muss es unter dem neuen Designer Alessandro Michele noch etwas opulenter sein: Trainingsanzüge aus Seide werden mit Blumenmustern bestickt, das ganze passt auf jeden Fall zu den Turnschuhen (siehe oben).

Mix. Ein Model läuft für Miu Miu in der Sommerkollektion 2016 in Paris. t
Mix. Ein Model läuft für Miu Miu in der Sommerkollektion 2016 in Paris. t

© AFP/Medina

Der (fast) zufällige Stilmix

Wenn die vielen Modeblogs eines gebracht haben, ist das der Stilmix. Eine der wichtigsten Disziplinen für Bloggerinnen lautet: möglichst mühelos Altes mit Neuem, Teures mit Billigem zu kombinieren. Seitdem heißt Second Hand auch nur noch Vintage, und zahlreiche Onlineshops verkaufen altes Zeug von Chanel bis Escada. Und weil ständig angestellte Designer in den Archiven ihrer Arbeitgeber herumwühlen, kann man gar nicht immer erkennen, ob ein Kleidungsstück etwas Interpretiertes aus der Boutique oder ein Original vom Flohmarkt ist. Jetzt wollen Modehäuser wie Miu Miu ihren Kunden die Arbeit abnehmen und kümmern sich selbst um das Mixen der Stile. Wie zufällig zusammen gewürfelt sehen die Outfits für dieses Frühjahr oft aus, die altmodische Strickjacke über das Rüschenhemd gezogen, den derben Mantel zum Chiffonkleid – fertig ist das Bloggeroutfit.

Sicherheitswesten und Bikerjeans

Wer biked statt zu radeln, braucht mehr zum Anziehen als nur eine Hose. Der braucht irgendetwas Spezielles, das die extreme Körperhaltung berücksichtigt, die diese dauergebeugte Fortbewegungsart erfordert. Wie etwa die Commuter Jeans von Levi's. Eine Jeans mit extra hohem Bund gegen den halb rausrutschenden Po, mit viel Stretch für viel Komfort im Semisportbereich, regenabweisender Stoffbeschichtung und eingenähten Leuchtstreifen. Testberichte ergaben Unterschiedliches, nur in einem waren sich alle einig: Nach den ersten Wäschen sind die Schmutz- und Regenabweisungsfunktionen hin. Dennoch: Das Ziel bleibt richtig. Radfahren und dabei besser aussehen. Dafür strengt man sich inzwischen auch im Segment Warnwesten an. Erste Hersteller haben erkannt, dass bewestete Radler nicht zwangsläufig wie grelle Leuchtquader oder BSR-Mitarbeiter aussehen müssen und beherzt ins Design eingegriffen. Allen voran das irische Mutter-und-Tochter-Unternehmen Georgia in Dublin (siehe Foto).

- Mehr zum Thema Mode in unserem Blog.

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