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Mongrels in Common: Entwürfe von gewohnter Subtilität

Schon als Livia Ximénez-Carrillo und Christine Pluess im Jahr 2006 ihr Label Mongrels in Common gründeten, war ihr Ziel, bewusst professionell zu arbeiten. Wohin das führen kann, war an der neuen Kollektion abzulesen, die das Duo am Donnerstag auf der Fashion Week vorstellte.

Für ein Label, das erst wenige Jahre auf dem Buckel hat, ist Mongrels in Common mittlerweile erstaunlich routiniert. Natürlich sind ihre Entwürfe von gewohnter Subtilität, aber teilweise eben auch so subtil ausgefallen, dass sie Gefahr laufen, die Grenze zur gepflegten Langeweile zu tangieren. Vieles scheint diesmal etwas zu sehr auf Tragbarkeit kalkuliert zu sein. Für die herausragenden Effekte der Kollektion sorgten im Wesentlichen ein sehr individuelles Punktdessin, das auf vielen Teilen auftaucht, und ein Element, das sich mittlerweile zum Markenzeichen von Mongrels in Common entwickelt hat: Nanaileder, das aus Lachshäuten hergestellt wird. Das charakteristische Naturmaterial, mit dem das Label bereits in seiner Sommerkollektion experimentiert hatte, fand auch diesmal in zahlreichen Varianten Verwendung. Mit seinen schimmernden Glanzeffekten war es letztlich das Lachsleder, das die Kollektion dominierte. Andere Stücke verblassten dagegen, was aber eben auch daran lag, dass sie nur wenig Besonderes vorweisen konnten. So ergab sich eine deutliche Hierarchie der Einzelteile innerhalb der Kollektion. Der Eindruck drängte sich auf, dass ein einzelnes Material, und mag es auch noch so schön, neu und vielfältig einsetzbar sein wie das Nanaileder, hier doch ein wenig zu sehr die Oberhand über die übrigen Kollektionsideen gewonnen hat. Aber vielleicht ist es ja auch einfach nur die Neugierde, die Möglichkeiten und Grenzen des Materials erst einmal auszuschöpfen, die derzeit dazu führt, dass Mongrels in Common sich etwas einseitig entwickeln. Denn eigentlich hat es das Label gar nicht nötig, so sehr auf einen Materialeffekt zu setzen.

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