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Modedroge: Hauptwirkstoff von Spice identifiziert

Anders als bisher angenommen ist der Hauptwirkstoff der Modedroge Spice eine chemisch modifizierte Form des synthetischen Cannabinoids. Dessen Wirkung ist um ein vielfaches höher als die der herkömmlichen Cannabispflanze. Das BKA warnt daher eindringlich vor dem Konsum von Spice.

Das Bundeskriminalamt (BKA) und das Rechtsmedizinische Institut der Uniklinik Freiburg haben eindringlich vor dem Konsum der Modedroge Spice und vergleichbarer Produkte gewarnt. Gemeinsame Laboruntersuchungen hätten ergeben, dass - anders als bisher angenommen - eine chemisch leicht modifizierte Form des synthetischen Cannabinoids mit dem Namen CP-47,497 der Hauptwirkstoff der Droge sei, erklärte das BKA am Montag in Wiesbaden. Dieser Vertreter der so genannten nicht klassischen Cannabinoide weise Ähnlichkeiten mit dem Hauptwirkstoff  THC der Cannabispflanze auf, besitze aber eine vielfach höhere pharmakologische Potenz.
  
Spice ist eine Mischung aus getrockneten Pflanzenteilen, die als Räuchermischung deklariert werden, tatsächlich aber als Ersatz für Cannabisprodukte Verwendung finden. Die starke Wirksamkeit sowie die ungleichmäßige Verteilung der Wirkstoffe in den Kräutermischungen bergen laut BKA das Risiko von Überdosierungen. Zudem müsse man von einem Suchtpotential ausgehen, das mindestens mit dem von Cannabis vergleichbar sei. Darüber hinaus bestehe eine unmittelbare Gesundheitsgefährdung, da bei der  Umsetzung der Wirkstoffe im Körper giftige und potentiell krebserregende Produkte gebildet würden.
  
Steht das Verbot von Spice kurz bevor?

Bislang war ein synthetischer Stoff mit dem Namen JWH-018 als einziger Wirkstoff von Spice genannt worden. Bei den Untersuchungen konnte dieser Stoff aber nur in einigen Proben in vergleichsweise niedriger Konzentration nachgewiesen werden. In anderen Spice-ähnlichen Kräutermischungen war JWH-018 dagegen als Hauptwirkstoff enthalten. Mit den Analysen wollen das BKA und die Freiburger Uniklinik das derzeit laufende Prüfverfahren des Gesundheitsministeriums unterstützen, an dessen Ende ein Verbot der Modedroge stehen soll. (nibo/AFP)

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