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Mongolei-Besuch: China beschwert sich über Dalai Lama

China hat die Mongolei scharf kritisiert, weil das Land den Dalai Lama empfangen hat. Dieser sei "ein politischer Exilant, der seit langem separatistische Umtriebe unternimmt" und die Einheit Chinas unterhöhle, hieß es.

Peking/Ulan Bator - China lehne es entschlossen ab, dass ein Land dem Dalai Lama eine Bühne biete, teilte das Außenministerium in Peking mit. Der im indischen Exil lebende Träger des Friedensnobelpreises war am Vorabend in der mongolischen Hauptstadt Ulan Bator eingetroffen und wollte sich am Dienstag mit Geistlichen und Mönchen treffen. Ein politisches Treffen war nicht geplant; der Dalai Lama wohnte aber in einem Gästehaus der mongolischen Regierung.

Am Dienstag strömten tausende Mongolen zu einem Kloster in Ulan Bator und begrüßten den Dalai Lama begeistert. Der Geistliche winkte der Menge lächelnd von dem Heiligtum aus zu. Das Oberhaupt der Tibeter ist inzwischen von seiner einstigen Forderung abgerückt und will nicht mehr die Unabhängigkeit seiner Heimat von China, sondern eine weit reichende Selbstständigkeit. China wirft ihm regelmäßig vor, nach einer Gebietstrennung zu streben. Es ist der siebte Besuch des Dalai Lama in der Mongolei. Die mehrheitlich von Buddhisten bewohnte Mongolei hat tiefe historische und religiöse Verbindungen zu Tibet.

Der Dalai Lama war 1959 nach einem Volksaufstand der Tibeter, den China niederschlug, ins Exil nach Indien geflohen. Für seine Bemühungen, auf die Lage in seiner Heimat aufmerksam zu machen und eine friedliche Lösung für den Konflikt zu erreichen, wurde er 1989 mit dem Friedensnobelpreis geehrt. (tso/AFP)

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