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Monsun: Mehr als 1.000 Tote in Indien

Sintflutartige Monsun-Regenfälle haben in Indien inzwischen mehr als 1.000 Menschen das Leben gekostet. Die meisten Opfer waren in der Wirtschaftsmetropole Bombay und dem Umland zu beklagen.

Neu Delhi (29.07.2005, 12:51 Uhr) - In Bombay stieg die Zahl der Toten erneut dramatisch an. Die Behörden teilten am Freitag mit, bei Fluten und Erdrutschen seien in der 15-Millionen-Metropole seit Dienstag 377 Menschen gestorben,. Insgesamt kamen im südwestindischen Bundesstaat Maharashtra mit der Hauptstadt Bombay 726 Menschen ums Leben, wie es hieß.

Mutwillig verbreitete Tsunami-Gerüchte nach den schweren Unwettern lösten in Bombay in der Nacht zu Freitag eine Massenpanik aus, bei der 19 Menschen umkamen. Mehr als 20 Menschen seien verletzt worden, als verängstigte Slumbewohner versuchten, vor den angeblich drohenden Flutwellen zu fliehen, teilten die Behörden nach Angaben indischer Medien mit. 17 Menschen, die die Fehlwarnung verbreitet haben sollen, wurden festgenommen. Mehrere von ihnen hätten vermutlich geplant, die von den Bewohnern verlassenen Hütten auszurauben.

Das betroffene Elendsviertel liegt nahe der See. Ein Bewohner sagte dem Nachrichtensender NDTV: «Sie erzählten uns, dass bald hohe Wassersäulen über den Slum hereinbrechen würden. Die Menschen begannen wegzurennen und fielen übereinander, als sie versuchten, aus dem Slum wegzukommen.» Unter den Toten sind nach offiziellen Angaben sechs Kinder. In dem Viertel war in den vergangenen Tagen wegen der schweren Unwetter der Strom ausgefallen.

Die meisten Flutopfer in Bombay waren im Stadtviertel Saki Naka zu beklagen, wo bei einem Erdrutsch rund 80 Menschen ums Leben gekommen waren. In Maharashtra fanden Rettungskräfte am Freitag unter Erdmassen zahlreiche Leichen. Die Behörden versuchten, den Ausbruch von Seuchen zu verhindern. Für die kommenden Tage sagten Meteorologen für die Region weitere Regenfälle voraus.

In Bombay entspannte sich die Lage nach den tagelangen schweren Regenfällen aber zusehends. Die meisten Züge fuhren wieder, auch die Straßen waren freigeräumt. Der Flugverkehr funktionierte normal. Bombay war zeitweise von der Außenwelt abgeschnitten gewesen. Der Monsun in Indien hat Ende Juni begonnen und dauert bis Anfang September. (tso)

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