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Mord-Prozess: Jugendliche prügelten Mann zu Tode

Ein 17-Jähriger und ein 20-Jähriger, die einen 48 Jahre alten Mann mit Schlägen und Tritten getötet haben sollen, müssen sich wegen Mordes vor dem Landgericht Münster verantworten.

Münster - Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden vor, ihr Opfer grundlos angegriffen und solange misshandelt zu haben, bis es regungslos liegen blieb. Anschließend sollen sie den Mann kopfüber in ein Flussbett gestürzt haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatten die beiden Angeklagten die Tat bei der Polizei gestanden. Beim Prozessauftakt äußerten sie sich nicht. Die Verhandlung wurde nach mehreren Anträgen der Verteidigung unterbrochen und vertagt. Unter anderem wurde beantragt, die Öffentlichkeit bei der Vernehmung des 17-Jährigen auszuschließen.

Nach den Ermittlungen der Polizei hatten sich die beiden Angeklagten und das Opfer kurz vor der Tat im August vergangenen Jahres unterhalten und gemeinsam Alkohol getrunken. Völlig unerwartet habe der 20-Jährige den 48-Jährigen mit Tritten und Schlägen attackiert, woraufhin auch der 17-Jährige auf den Mann losgegangen sei.

Motiv unbekannt

"Die beiden konnten selbst kein Motiv nennen", sagte Oberstaatsanwalt Wolfgang Schweer. Vermutlich hätten sie Aggressionen abbauen wollen. Der 20-Jährige sei bereits zuvor wegen Körperverletzung verurteilt worden und habe ein Anti-Aggressions-Training absolviert. Auch im laufenden Prozess werden ihm zwei weitere Fälle von Körperverletzung zur Last gelegt.

Als Höchstmaß drohe den Angeklagten nach Jugendstrafrecht eine Haftstrafe von zehn Jahren, erklärte Schweer. Die Verhandlung wird am 25. Januar fortgesetzt. (tso/dpa)

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