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Mordfall: Fall Bögerl bleibt rätselhaft

Zum Entführungs- und Mordfall Maria Bögerl sind neue Details bekannt geworden, die genauen Umstände bleiben aber rätselhaft. Es geht vor allem um die Frage, wer das Lösegeld zur Verfügung stellte und warum es zu lange dauerte, das Geld zu beschaffen.

Heidenheim - Berichten vom Wochenende zufolge haben weder die Polizei noch der Ehemann des Opfers, der Sparkassendirektor Thomas Bögerl, die geforderten 300 000 Euro besorgt. Den Betrag soll die Ulmer Filiale der Deutschen Bundesbank bereitgestellt haben. Angefordert habe es die Verwaltung der Stadt Niederstotzingen auf Veranlassung ihres Bürgermeisters Gerhard Kieninger. Polizeisprecher Horst Baur sagte am Sonntag, der Bürgermeister beantragte die Summe – getarnt als Blitzkredit für die Gemeinde – demnach bei der Bundesbankfiliale in Ulm. Wegen der engen Zeitvorgaben und der geforderten Stückelung sei es schwierig gewesen, das Lösegeld von 300 000 Euro rechtzeitig zu beschaffen. Überlegungen der Polizei, das Geld parallel selbst zu beschaffen, seien verworfen worden. Nach Angaben der „Heidenheimer Zeitung“ vom Wochenende wurde das Geld von einer Mitarbeiterin des Rathauses bei einer Filiale der Bundesbank in Ulm abgeholt. Die Mitarbeiterin sei um 14 Uhr 20 – also 20 Minuten nach Ablauf der bereits um eine Stunde verlängerten Frist des Entführers – mit dem Geld im Rathaus zurück gewesen. Bögerl habe sich erst um 15 Uhr 04 auf den Weg zum vereinbarten Übergabeort gemacht.

Bürgermeister Kieninger sagte dem Magazin „Stern“, die Polizei habe Bögerl das Startsignal um 14 Uhr 20 noch nicht gegeben, obwohl Bögerl zur Geldübergabe habe losfahren wollen. „Er wollte handeln, das ist doch klar. Die Lampe stand noch auf Rot.“ Das verspätet abgestellte Geld wurde am vereinbarten Ort nicht abgeholt. Die Leiche von Maria Bögerl wurde drei Wochen später in einem Waldstück entdeckt. Bei der Suche nach dem Täter hat die Polizei nach wie vor keine heiße Spur. dpa

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