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Mordverdacht: Baby verbrüht und getötet

Ein 28-Jähriger hat das Baby seiner Lebensgefährtin in Bochum aus Ärger über das Geschrei mit heißem Wasser verbrüht und damit getötet. Die Familie stand bereits unter ständiger Aufsicht des Jugendamtes.

Bochum - Der Mann habe die Tat gestanden, teilte die Polizei am Freitag mit. Der kleine Justin war am Mittwoch im Badezimmer verbrüht worden und einen Tag später an seinen schweren Verletzungen gestorben. Der arbeitslose Bochumer räumte ein, dem Neugeborenen schon im vergangenen Mai den Oberschenkel gebrochen zu haben. Gegen den 28-Jährigen und die 21 Jahre alte Mutter seien Haftbefehle erlassen worden. Beide standen bereits unter Aufsicht des Jugendamtes.

Die Mutter gab an, sie habe zeitweise den Raum verlassen, als ihr Freund das Kind gebadet habe. Der sieben Monate alte Säugling war dem Obduktionsergebnis zufolge an Herz-Kreislauf-Versagen gestorben, verursacht durch die Verbrühung von 35 Prozent der Hautoberfläche. Was genau im Bad geschah, war zunächst nicht bekannt.

Einen Tag lang hatte das Paar das Kind leiden lassen und lediglich mit Wundsalbe behandelt. Als die beiden am Donnerstag einen Notarzt informierten, konnte dieser nur noch den Tod des Kindes bescheinigen. Nach Ansicht der Gerichtsmediziner hätte das Kind bei rechtzeitiger medizinischer Hilfe gerettet werden können. Auslöser der Tat sei Ärger über das Geschrei des Säuglings gewesen, gab der Bochumer im Polizeiverhör zu Protokoll.

Die Familie stand bereits vor der Tat unter ständiger Aufsicht des Jugendamtes. Nach dem Knochenbruch im Mai hatten Ärzte Verdacht geschöpft und die Behörde eingeschaltet. Neben regelmäßigen Hausbesuchen war dem arbeitslosen Paar auch eine Kinderkrankenschwester zur Seite gestellt worden. Erst am Montag hatte sie zuletzt nach dem Rechten gesehen. Der gelernte Dachdecker war der Polizei bereits bekannt, aber bislang nicht als Gewalttäter aufgefallen. (tso/dpa)

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