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Panorama: Moskauer Fernsehturm: Moskauer können wieder fernsehen

Nach Notreparaturen am Moskauer Fernsehturm Ostankino sind die großen russischen Fernsehsender RTR und ORT am Mittwochabend mit einem Behelfsprogramm wieder auf Sendung gegangen. Sie sendeten abwechselnd auf einem gemeinsamen Kanal.

Nach Notreparaturen am Moskauer Fernsehturm Ostankino sind die großen russischen Fernsehsender RTR und ORT am Mittwochabend mit einem Behelfsprogramm wieder auf Sendung gegangen. Sie sendeten abwechselnd auf einem gemeinsamen Kanal. Ein Kabelbrand hatte die Sendeanlagen an dem mit 537 Metern zweithöchsten Fernsehturm der Welt beschädigt. "Dieses Gemeinschaftsprogramm wird voraussichtlich zwei Tage andauern", sagte Oleg Dobrodejew, Chef des staatlichen Senders RTR. In dem Notprogramm sollten vor allem Nachrichten und die beliebtesten Seifenopern ausgestrahlt werden. Bei den meisten der zehn Millionen Moskauer hatte das Feuer am Sonntag den Fernseh-Empfang lahm gelegt. Der private Sender NTW konnte ab Mittwoch im Moskauer Kabelnetz empfangen werden. Über die Folgen der tagelangen Fernsehabstinenz zerbrachen sich die Medien die Köpfe. Am Donnerstag wurde immerhin bekannt, dass die Moskauer einen Tag nach dem Unglück ein Drittel mehr als sonst telefonierten.

Nach offiziellen Angaben der Feuerwehr wurde der verheerende Brand mit drei Toten und 13 Verletzten durch ein überlastetes Antennenkabel ausgelöst. Der Moskauer Feuerwehrchef, Generalmajor Leonid Korotschik sagte, das Kabel habe sich erhitzt und Feuer gefangen. Er kritisierte, dass der Strom im Fernsehturm erst drei Stunden nach Ausbruch des Feuers abgeschaltet worden sei. Dadurch hätten noch mehr Kabelbrände entstehen können.

Bei dem Feuer waren drei Menschen in einem abgestürzten Lift ums Leben gekommen. Erst am Mittwoch wurde bekannt, dass außerdem bei den Löscharbeiten 13 Feuerwehrleute und Polizisten verletzt worden waren. Die Eltern und der Ehemann einer getöteten Fahrstuhlführerin mussten von Ärzten behandelt werden, meldete die Nachrichtenagentur Itar-Tass. Die 24-jährige Frau hatte erst wenige Tage vor ihrem Tod geheiratet. In dem völlig zerstörten Aufzug kamen auch ein Feuerwehroffizier und ein Installateur des Fernsehturms ums Leben. Nach offizieller Einschätzung der russischen Regierung steht der Turm trotz seiner Brandschäden sicher. Er soll vollständig wieder hergestellt werden.

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