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Mount Everest: Ohne Beine auf den höchsten Berg der Welt

Als erster doppelt beinamputierter Bergsteiger hat Mark Inglis den Mount Everest bezwungen. 2004 hatte der Neuseeländer nach der Amputation seiner Beine bereits den Achttausender Cho Oyu erklommen.

Wellington - Nach 40-tägigem Aufstieg habe Inglis am Montag den höchsten Gipfel der Welt erreicht, sagte seine Frau Anne dem Rundfunksender Radio New Zealand am Dienstag nach einem Gespräch mit ihrem Mann per Satellitentelefon. Während der Besteigung war eine der beiden Spezialprothesen, auf denen Inglis kletterte, zu Bruch gegangen. Sie konnte jedoch durch eine andere ersetzt werden.

Inglis und einem Bergkameraden waren 1982 wegen Erfrierungen jeweils beide Unterschenkel amputiert worden, nachdem sie wegen eines Schneesturms am neuseeländischen Mount Cook 14 Tage in einer Eishöhle gefangen gewesen waren. Nachdem er Spezialprothesen aus Kohlefaser erhalten hatte, nahm Inglis die Bergsteigerei wieder auf und erklomm 2002 den 3754 Meter hohen Mount Cook und zwei Jahre später den Cho Oyu (8201 Meter) an der Grenze zwischen Nepal und Tibet.

«Es geht vor allem auch darum, zu zeigen, was man erreichen kann - ob man behindert ist oder nicht», sagte Anne Inglis der neuseeländischen Zeitung «The Press». «Wenn man einen Traum hat, darf einen niemand davon abhalten.» Vor seiner Abreise nach Nepal sagte der frühere Bergretter, der Mount Everest sei der Traum eines jeden jungen Bergsteigers. «Ich dachte, es sei alles vorbei, als ich 1982 meine Beine verlor», berichtete er. Inzwischen sei alles anders. «Je höher ich komme, desto leichter wird es. Wenn ich klettere, empfinde ich mich weniger behindert, als wenn ich auf der Straße gehe.» Den Mount Everest haben seit seiner Erstbesteigung vor 53 Jahren durch Edmund Hillary und Tenzing Norgay mehr als 2500 Menschen bezwungen. (tso/dpa)

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