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München: Bundesgartenschau eröffnet

Bei Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen hat in München die Bundesgartenschau (BUGA) begonnen. Bis zum Nachmittag strömten 30.000 Menschen zu dem Gelände in München-Riem. Die Schau will neben bunten Blumenmeeren ungewöhnliche Blickwinkel auf die Natur anbieten.

München (28.04.2005, 15:41 Uhr) - Noch am Morgen hatten Gärtner Beeten und Wegen den letzten Schliff gegeben. «Wunderschön, witzig, super», lobten dann auch die ersten Besucher das Konzept.

Neben bunten Blumenmeeren locken bei dieser Gartenschau unter dem Motto «Perspektivenwechsel» ungewöhnliche Blickwinkel auf die Natur. Der Besucher durchwandert einen Maulwurfbau in der Größe einer Wohnung, irrt durch einen Garten, der stets in künstlichem Nebel liegt oder lauscht sprechenden Blumen, die aus ihrem Leben erzählen. Bis zum 9. Oktober werden auf dem ehemaligen Flughafen-Gelände vier Millionen Menschen erwartet.

Die BUGA sei heute nicht mehr ausschließlich eine Leistungsschau der Gärtner, sagte Bundesratspräsident Matthias Platzeck (SPD) bei einem Festakt zur Eröffnung. «Zunehmend sind Bundesgartenschauen Möglichkeiten geworden, über Stadtentwicklung nachzudenken.» Es gehe aber auch um die Bewahrung der Schöpfung. Der Mensch habe in der Vergangenheit zu häufig und zu intensiv versucht, sich die Schöpfung gefügig zu machen.

Ministerpräsident Edmund Stoiber (CSU) sprach von einem «großartigen Erlebnis für alle Sinne». Die BUGA 2005 mache München und Bayern um eine Attraktion reicher. «Natur und Kunst sind hier eine harmonische Verbindung eingegangen.»

Oberbürgermeister Christan Ude (SPD) verwies auf die Größe des Landschaftsparkes. Mit 200 Hektar sei der von dem Landschaftsarchitekten Gilles Vexlard geplante Park vier Mal so groß wie der Vatikanstaat und noch um 5 Hektar größer als das Fürstentum Monaco. «Auch ein Paradies, aber kein Steuerparadies», unterstrich der Oberbürgermeister. Hier könne der Besucher «blühende Landschaften betrachten, die es tatsächlich gibt». Besonders stolz sei er als Aufsichtsratsvorsitzender der BUGA auf den Badesee. Gartenbau- Präsident Karl Zwermann schwärmte: «München hat ein neues Paradies geschaffen mit dieser BUGA, aber hier werden die Menschen nicht vertrieben.»

Eine Seebühne bietet Platz für zahlreiche Kultur-Events, eine 2,9 Kilometer lange Seilbahn bringt müde Besucher über das Gelände, eine «Kunstlichtung» und der «Ort der Weltreligionen» schaffen Möglichkeiten zur Begegnung. Die ersten Besucher haben sich zum BUGA- Start schon morgens vor Schalteröffnung eingefunden, mancher ist in bayerischer Tracht herausgeputzt.

Einer der Hauptanziehungspunkte sind trotz allem für die meisten die Blumenhallen. In allen Farben und Formen sprießen dort Blumen mit Namen wie Schneeflockenblume und Zauberglöckchen, Fleißiges oder auch Gefülltes Lieschen. «Die Blumen sind wunderschön, der Aufbau und die Vielfalt sind wunderbar», lobt eine Besucherin.

Nicht bei allen stößt hingegen das eher karge Gelände um die verschiedenen Themengärten auf Gegenliebe. «Das hat bestimmt Bedeutung», kommentiert ein Besucher das Fehlen von zierender Bepflanzung auf diesem Teilstück der BUGA. Und eine Rentnerin meint: «Es wirkt noch ein bisschen nackt - aber vielleicht sind sie ja hier nicht mehr ganz fertig geworden.» (Von Sabine Dobel, dpa)

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