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München: Raucher prügeln Rentner krankenhausreif

Zwei junge Raucher haben einen Rentner in einer Münchner U-Bahn-Station brutal zusammengeschlagen. Der Senior hatte es gewagt, die beiden Männer auf das Rauchverbot hinzuweisen.

Der 76-Jährige hatte die beiden Unbekannten in der U-Bahn gebeten, ihre Zigaretten auszumachen. Daraufhin hatten sie ihn nach dem Aussteigen verfolgt und zu Boden getreten. "Wir haben noch keine Hinweise", sagte Polizeisprecher Markus Dengler. "Wir gehen aber davon aus, dass Zeugen die Tat beobachtet haben."

Der Rentner erlitt mehrere Schädelfrakturen mit Einblutungen ins Gehirn. "Der Mann ist offenbar auf dem Weg der Besserung, er ist bei Bewusstsein", sagte Dengler. Mögliche Spätfolgen seien noch nicht absehbar. Die Mordkommission ermittelt wegen versuchten Totschlags.
5000 Euro Belohnung

Für Hinweise zur Aufklärung der Tat wurde eine Belohnung von 5000 Euro ausgesetzt. Die Polizei veröffentlichte zudem ein Video, das von einer Überwachungskamera in dem U-Bahn-Zwischengeschoss aufgezeichnet wurde. Darauf ist zu sehen, wie einer der beiden etwa 25 Jahre alten Täter von hinten das Opfer mit der Faust niederschlägt. Danach schlugen und traten die beiden vermutlich aus Osteuropa stammenden Männer auf den hilflosen Mann ein. Schließlich nahm laut Polizei einer der beiden Anlauf und trat so kräftig gegen den Kopf des Mannes, dass er anschließend selbst humpelte. Der Rentner blieb am Boden liegen, die Schläger flüchteten mit dem Rucksack des Opfers. Ein kurz darauf vorbeikommender Passant verständigte die Polizei.

Begonnen hatte die Auseinandersetzung in der U-Bahn. Die beiden dunkel gekleideten Männer saßen in einem Waggon und rauchten. Der Rentner sprach sie deshalb an und bat sie, die Zigaretten auszumachen. Daraufhin beschimpften und bespuckten ihn die beiden. Der 76-Jährige stand auf und begab sich im Waggon weiter nach vorne. Von den rund 15 bis 20 weiteren Fahrgästen habe niemand gewagt, sich einzumischen, berichtete die Polizei.

"Der Mann hat Courage gezeigt und auf ein Fehlverhalten hingewiesen; die Täter haben in nicht nachvollziehbarer Weise auf die Ermahnung reagiert", sagte Dengler. "Wir sind dringendst auf Zeugenaussagen angewiesen, um diese außerordentlich brutale Tat aufzuklären." (küs/dpa)

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