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München: Temposünde von Beckenbauer vertuscht

Weil er ein Verkehrsdelikt von Franz Beckenbauer vertuscht hat, ist ein bayerischer Kriminaloberkommissar aus dem Polizeidienst entlassen worden.

München - Das Verwaltungsgericht München entzog dem 42-jährigen Polizisten wegen eines "äußerst schweren Dienstvergehens" seinen Beamtenstatus.

In dem Disziplinarverfahren gab der Kommissar zu, eine Tempoüberschreitung von Fußball-Idol Beckenbauer verschleiert zu haben. In dem Prozess sollte auch geklärt werden, ob der Kommissar neben Beckenbauer auch Spielern des FC Bayern München, zu denen er aus einer früheren Ordnertätigkeit engen Kontakt hatte, bei Verkehrssünden geholfen hat. Der in dieser Sache als Zeuge geladene frühere Bayern-Spieler Michael Ballack erschien aber nicht vor Gericht.

Beckenbauer war im Juni vergangenen Jahres in einer Tempo-30-Zone in München von einem fest installierten Radarmessgerät mit einer Geschwindigkeit von 74 Stundenkilometern geblitzt worden. Dies hätte eigentlich einen Führerscheinentzug von einem Monat zur Folge gehabt. Nach Angaben der Polizei ist das Vergehen aber mittlerweile verjährt.

Der Kriminaloberkommissar hatte zusammen mit einem Beamten des Kreisverwaltungsreferates (KVR) versucht, den Vorfall zu vertuschen. Eine KVR-Mitarbeiterin ließ die Sache auffliegen. Bereits im Dezember 2005 war der Polizist vom Dienst suspendiert worden, nachdem er wegen Urkundenfälschung zu acht Monaten Bewährungsstrafe verurteilt worden war. (tso/ddp)

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