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Eine Stele mit Gravuren in den Sprachen Französisch, Spanisch und Englisch steht zum Gedenken der Opfer des Germanwings-Flugs in dem Dorf Le Vernot in den französischen Alpen in der Nähe des Absturzortes.

© AFP

Update

Nach der Flugzeug-Katastrophe in den Alpen: Überführung von Germanwings-Opfern verspätet sich nach einer Panne

Die Leichen der deutschen Opfer der Germanwings-Katastrophe sollten eigentlich bald nach Deutschland gebracht werden. Doch es kommt zu Verzögerungen. Für viele Angehörige ist das enttäuschend.

Die Überführung der deutschen Opfer der Germanwings-Katastrophe verzögert sich - jetzt soll so schnell wie möglich ein neuer Termin bekanntgegeben werden. „Wir arbeiten mit Hochdruck an einem neuen Zeitplan“, sagte Germanwings-Sprecher Heinz Joachim Schöttes am Donnerstag. Die französischen Behörden hatten die Unterbrechung der Vorbereitungen veranlasst. Laut einem Bericht des Kölner „Express“ (Donnerstag) gab es einen Fehler bei den Übersetzungen der Sterbeurkunden aus dem Französischen, womit sie ungültig geworden seien. Schöttes bestätigte die Berichte.

Die Panne, bei der es unter anderem um falsche Angaben zu Geburtsdaten gegangen sei, fiel den Behörden demnach erst am Montag auf. Mehrere Angehörige reagierten laut der Zeitung verärgert: In einigen Fällen habe es bereits Planungen für Beisetzungen in Deutschland gegeben.

Die Fehler sollen noch in dieser Woche korrigiert werden. „Wir werden sie heute Nachmittag und morgen berichtigen“, sagte der Bürgermeister des Gebirgsortes Prads-Haute-Bléone, Bernard Bartolini, am Donnerstag. Er sagte, es handele sich um Tippfehler beispielsweise in der Namensschreibweise oder bei den Geburtsorten und sprach von lediglich drei Fällen. Weil das Flugzeug auf dem Gebiet des Ortes abgestürzt war, musste Bartolini nach der Identifizierung der 150 Toten im Mai die Sterbeurkunden und Übersetzungen ausstellen.

Der Germanwings-Airbus A320 war am 24. März auf dem Weg von Barcelona nach Düsseldorf in den französischen Alpen zerschellt. Nach den bisherigen Ermittlungen hatte der Copilot den tödlichen Sinkflug mit Absicht eingeleitet, während der Pilot nicht im Cockpit war. Alle 150 Insassen starben. Der Copilot soll psychische Probleme gehabt haben.

Der Name des Copiloten der abgestürzten Germanwings-Maschine durfte nach Ansicht des Deutschen Presserats bei der Berichterstattung über die Katastrophe genannt werden. Demnach beging Andreas Lubitz, als er am 24. März den Jet zum Absturz brachte, „eine außergewöhnlich schwere Tat, die in ihrer Art und Dimension einzigartig ist“. Dies spreche für ein „überwiegendes öffentliches Interesse an dem Fall“, wie das Selbstkontrollorgan der deutschen Printmedien am Donnerstag in Berlin mitteilte. Eine Fülle entsprechender Beschwerden wurde abgewiesen. (dpa)

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