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Mindestens 324 Menschen kamen bei dem Einsturz eines achtstöckigen Fabrikgebäudes in Dhaka ums Leben. Am Samstag nahm die Polizei zwei Verantwortliche fest.

© AFP

Nach Fabrikeinsturz in Bangladesch: Polizei verhaftet den Manager

Nachdem am Mittwoch ein Fabrikgebäude in Bangladesch eingestürzt war, wurden in der Nacht zum Samstag zwei Verantwortliche festgenommen. Die Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Tötung in mehr als 300 Fällen.

Drei Tage nach dem Einsturz eines achtstöckigen Fabrik- und Geschäftshauses in Bangladesch sind zwei Verantwortliche von Textilunternehmen festgenommen worden. Es handle sich um Bazlus Samad, Chef der Firmen New Wave Buttons und New Wave Style, sowie Mahmudur Rahaman Tapash, einen leitenden Angestellten „einer der beiden Firmen“, sagte der stellvertretende Polizeichef der Hauptstadt Dhaka, Shyaml Mukherjee. Sie seien im Haus des Verbandes der Textilproduzenten und -exporteure in Haft genommen worden. Die Festnahmen seien kurz nach Mitternacht erfolgt, gegen die Männer werde wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Der Verband hatte die Verantwortlichen der fünf Textilfirmen, die in dem eingestürzten Gebäude angesiedelt waren, aufgefordert, sich den Behörden zu stellen. In den Trümmern des Hauses fanden Helfer am Freitag noch Dutzende Überlebende. Jedoch wurden mindestens 324 Leichen ausgegraben. Viele weitere wurden noch immer in den Gebäudeüberresten in Savar in der Nähe der Hauptstadt Dhaka vermutet. Retter haben mehr als 2400 Menschen lebend aus dem Trümmern holen können. Überlebende berichten, sie seien am Mittwochmorgen trotz Rissen im Gebäude zur Arbeit gezwungen worden.

In zahlreichen Textilfabriken in und um Dhaka musste die Produktion wegen Protesten von Tausenden Arbeitern eingestellt werden. Viele Besitzer hätten ihre Fabriken am Freitag geschlossen, nachdem die Textilarbeiter einige Unternehmen attackiert hätten, sagte Atiqul Islam, Präsident des Verbandes der Textilproduzenten und -exporteure in Bangladesch. Textilunternehmer beschlossen, Fabriken wegen der Proteste auch am Samstag und Sonntag geschlossen zu halten. (dpa, AFP)

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