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Hüseyin Avni Karslioglu, der Botschafter der Türkei in Berlin, auf einem Archivfoto während eines Tagesspiegel-Interviews in Berlin.

© Thilo Rückeis

Nach Streit um Armenien-Resolution: Türkischer Botschafter ist wieder in Berlin

Vier Monate lang hat die Türkei geschmollt - nun hat sie ihren Botschafter wieder nach Berlin zurück beordert. Wegen der Armenien-Resolution des Bundestags war er abberufen worden.

Der vor vier Monaten wegen der Armenien-Resolution des Bundestages aus Berlin abberufene türkische Botschafter ist nach Deutschland zurückgekehrt. Der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, Markus Ederer, erklärte am Freitag anlässlich eines Treffens mit Hüseyin Avni Karslioglu, er freue sich, dass sein „türkischer Freund und Kollege“ wieder in Berlin sei, „um sein Land in Deutschland erneut zu vertreten“. Die Botschaft in Berlin bestätigte die Rückkehr des Diplomaten.

Ederer sagte, er verstehe dies „als einen wichtigen positiven Schritt in den bilateralen Beziehungen“. Die deutsch-türkischen Beziehungen sind durch die Bundestagsresolution belastet, weil das Parlament die Ermordung und Vertreibung der Armenier vor 100 Jahren im Osmanischen Reich als Völkermord bezeichnet hatte. Die Türkei lehnt den Begriff Völkermord für die historischen Ereignisse ab.

Nach Verabschiedung der Resolution hat die Türkei Karslioglu Anfang Juni aus Berlin abberufen. Anfang September versuchte die Bundesregierung, den Streit einzudämmen, indem sie erklärte, die Resolution sei rechtlich nicht bindend. (epd)

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