zum Hauptinhalt

Nahrungsmittel-Skandale: Bundesamt ruft zu anonymen Hinweisen auf

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat Verbraucher und Mitarbeiter von Firmen zu anonymen Hinweisen auf mögliche Skandale im Nahrungsmittelsektor aufgerufen.

München/Passau/Bonn - Das Amt habe dafür eine Telefon-Hotline und eine eigene Internetseite eingerichtet, teilte es am Mittwoch in Bonn mit. Angesichts der zahlreichen Skandale im Lebensmittelsektor in den vergangenen Wochen habe sich das Amt zu diesem Schritt entschlossen.

Im Wildfleisch-Skandal der Passauer Firma Berger-Wild teilte das bayerische Umweltministerium am Mittwoch mit, dass das Unternehmen bereits seit 1995 immer wieder gegen die Vorschriften verstoßen habe.

Der Bayerische Rundfunk berichtete, dass möglicherweise schon 2001 größere Mengen verdorbenen Fleischs an Lebensmittelhändler geliefert wurden. Das gehe aus einer firmeninternen Reklamationsliste hervor. Zudem weise eine interne E-Mail auf illegale Machenschaften in dem Berger-Betrieb in Ortenburg bei Passau hin.

In der Mail vom 7. November 2001 gehe es um eine Wildlieferung von "1780 Hennen", vermutlich Fasanen, aus Osteuropa. Das Fleisch sollte zwischen Freitagmittag und Sonntagabend in Ortenburg verarbeitet werden, um die Veterinärkontrollen zu umgehen.

Wörtlich heißt es dem BR zufolge in der Mail: "Wenn sie (die Veterinäre) am Montag wissen wollen, wo die Vögel hingekommen sind (wenn sie über die Einfuhr überhaupt Bescheid wissen), sagen wir, die schlecht geschossenen haben wir für Schleppwild eingefroren, der Rest wurde bereits verkauft. Wir können ja Lieferscheine auf unsere Wildhändler ausstellen. Die haben alle keine EU-Nummern und ein gutes Verhältnis zu ihren Veterinären." Hinweise nimmt das BVL unter www.bvl.bund.de/tipp entgegen oder telefonisch zum Ortstarif unter 01888/413-3555. (tso/dpa)

Zur Startseite