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Nasa: Nächster Versuch für Pluto-Sonde

Nach dem geplatzten Start der Pluto-Sonde "New Horizons" will die US-Raumfahrtbehörde Nasa heute einen neuen Anlauf unternehmen. Das Zeitfenster für den Start ist schmal.

Cape Canaveral - Die Sonde soll in einer Zeit zwischen 19.16 und 21.15 Uhr MEZ vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida mit einer Atlas-5-Rakete abheben. Am Dienstag hatten zu starke Boden- und Höhenwinde zu einem Abbruch des Starts in buchstäblich letzter Minute geführt.

«New Horizons» ist die erste Raumsonde, die von der Erde zum kleinen Planeten Pluto am Rande unseres Sonnensystems fliegen soll. Obwohl die 478 Kilogramm schwere Sonde nach Angaben der Nasa der schnellste Raumflugkörper aller Zeiten ist, wird sie für die rund sechs Milliarden Kilometer Entfernung eine Flugzeit von mehr als neun Jahren benötigen.

Im Juli 2015 soll die Sonde dann in nur 10.000 Kilometern Entfernung an Pluto und dessen Mond Charon vorbeifliegen. Die US-Raumfahrtbehörde erwartet von dem rund 700 Millionen Dollar (580 Millionen Euro) teuren Projekt eine Innenansicht der Ursprünge unseres Sonnensystems vor 4,5 Milliarden Jahren.

Pluto ist kleiner als der Erdenmond und so weit von der Sonne entfernt, dass er mit Temperaturen zwischen minus 235 und minus 227 Grad Celsius als «Eiszwerg» gilt. Wegen der weiten Entfernung ist eine detaillierte Untersuchung von der Erde oder mit Hilfe des Weltraumteleskops «Hubble» nicht möglich.

Sollten der Nasa in einem Jahrzehnt die Forschungsgelder bewilligt werden, wird «New Horizons» noch fünf Jahre weiterfliegen in die mysteriöse Welt des Kuipergürtels. In dieser wenig erforschten Region hinter der Umlaufbahn des Planeten Neptun gibt es Tausende von Kleinstplaneten oder Bruchstücken, die als ursprüngliches Baumaterial bei der Bildung der Planeten wie der Erde dienten.

Die Nasa wollte ihre Sonde ursprünglich am Dienstag starten lassen, dem neunten Todestag des US-Astronomen und Pluto-Entdeckers Clyde Tombaugh. Tombaugh hatte den neunten und kleinsten Planeten unseres Sonnensystems im Februar 1930 erspäht.

Die Nasa muss «New Horizons» bis zum 3. Februar starten, wenn die Sonde durch die Schwerkraft des Riesenplaneten Jupiter zusätzlich beschleunigt werden soll. Ohne dieses Manöver verlängert sich die Flugzeit zum Pluto um bis zu fünf Jahre. Außerdem erlaubt der Besuch beim Jupiter einen Test der Instrumente an Bord der Sonde. (tso/dpa)

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