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Flut in Indien1

© dpa

Naturkatastrophe: Flut in Indien vertreibt 3,5 Millionen Menschen

Ein Dammbruch in Nepal hat im Osten Indiens eine furchtbare Flutkatastrophe ausgelöst. Mehr als 50 Menschen kamen dabei ums Leben. Laut Medienberichten sind noch immer mehr als eine Million Menschen von jeglicher Hilfe abgeschnitten.

Heftige Überschwemmungen haben im ostindischen Bundesstaat Bihar mindestens 3,5 Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Wie der indische Sender NDTV am Freitag berichtete, fielen den Fluten am Fluss Kosi bislang mehr als 50 Menschen zum Opfer.

Nach einem Besuch im Überschwemmungsgebiet sprach Indiens Premierminister Manmohan Singh von einer "nationalen Katastrophe". Die Regierung habe ein Soforthilfepaket in Höhe von 10 Milliarden Rupien (155 Millionen Euro) verabschiedet, erklärte Singh. Nach Medienberichten sind jedoch noch immer mehr als eine Million Menschen von jeglicher Hilfe abgeschnitten. Zehntausende kämpften ums Überleben.

Nach Angaben des Innenministeriums in Neu Delhi hat ein Dammbruch im benachbarten Nepal, wo der Kosi entspringt, die Katastrophe ausgelöst. Aufgrund heftiger Monsun-Regenfälle sei vor etwa zehn Tagen im Grenzgebiet ein Teil der befestigten Uferbegrenzung weggespült worden. Dadurch habe der Strom seine Fließrichtung um etwa 120 Kilometer Richtung Osten verändert und riesige Gebiete in Nepal und Bihar überflutet. Verstärkt werden die Überflutungen durch heftige Regenfälle, die in den kommenden Tagen anhalten sollen. Damit wird sich die Situation noch verschärfen.

Der Monsun in Südasien beginnt in der Regel im Juni und dauert bis Ende September. Nach Angaben des indischen Innenministeriums kamen bei den Überschwemmungen in diesem Jahr landesweit bereits mehr als 1600 Menschen ums Leben. Im vergangenen Jahr starben in Indien etwa 3000 Menschen, allein in Bihar etwa 900. In dem Bundesstaat an der Grenze zu Nepal waren damals insgesamt 20 Millionen Menschen von der Flut betroffen. Auch in den Nachbarländern richten Überschwemmungen jedes Jahr in der Regenzeit schwere Schäden an. (kk/dpa)

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