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Flut in Asien

© AFP

Naturkatastrophe: Fluten in Asien fordern immer mehr Opfer

Durch weitere Regenfälle und einsetzende Schneeschmelze hat sich die Lage in einigen Regionen Asiens weiter verschärft. In Nepal und Bangladesch dagegen geht das Wasser in manchen Landesteilen bereits zurück

Bei den schlimmsten Monsunregen in Südasien seit Jahrzehnten sind bis zum Wochenende rund 1400 Menschen ums Leben gekommen. Im Norden Indiens sowie in Bangladesh und Nepal seien insgesamt 25 Millionen Menschen von den Überflutungen betroffen, teilte das UN-Kinderhilfswerk Unicef mit. Allein in Indien starben seit Juni nach Behördenangaben mindestens 1120 Menschen. Während in einigen Regionen Asiens die Flüsse durch Regenfälle und Schneeschmelze weiter anschwollen, entspannte sich die Lage in Assam und Teilen Nepals und Bangladeschs wieder. Zahlreiche Krankheiten bereiteten sich in den betroffenen Regionen aus.

"Die Situation, die wir jetzt haben, hat es in den vergangenen 30 Jahren nicht gegeben", sagte ein hochrangiger Behördenvertreter des nordöstlichen Bundesstaats Bihar. In der verarmten Region im Norden Indiens ertranken am Samstag weitere sieben Menschen, wie das örtliche Krisenmanagement mitteilte. Insgesamt seien dort seit Beginn der Monsunregen im Juni 87 Bewohner ums Leben gekommen. Über zehn Millionen sind zur Zeit noch in ihren Häusern vom Wasser eingeschlossen, nachdem weitere Flüsse über die Ufer getreten waren und Dörfer überflutet hatten.

In Uttar Pradesh im Norden des Landes waren 1,4 Millionen Menschen von den Unwettern betroffen. Dort stieg die Zahl der Todesopfer nach Regierungsangaben in der Nacht um sechs auf 126 Menschen, 2400 Dörfer seien vollständig von der Umwelt abgeschnitten.

Millionen kehren zurück in ihre zerstörten Dörfer

Unterdessen ging das Wasser im nordöstlichen Bundesstaat Assam heute bereits zurück. "Es gab keine Berichte über neue Überschwemmungen seit Freitag, obwohl tausende Menschen weiter in Notunterkünften Schutz suchen, weil ihre Dörfer voller Schlamm sind", sagte Assams Minister für Hilfe und Wiederaufbau, Bhumidhar Barman. Nachdem der Wasserstand des Brahmaputra unter der Gefahrenmarke gesunken sei, hätten mehr als 70 Prozent der 5,5 Millionen geflohenen Menschen heimkehren können.

Auch im angrenzenden Bangladesch gingen die Wasserstände nach Regierungsangaben in einigen Landesteilen zurück. Dennoch seien in der Nacht zum Sonntag 39 Menschen - die meisten von ihnen Kinder - in den Fluten ums Leben gekommen. Der Pegel des Padma, der in Indien Ganges heißt, sei aber auch heute weiter angestiegen. Seit Beginn der Monsunregen starben nach Behördenangaben über 200 Menschen; mehr als acht Millionen mussten fliehen oder wurden vom Wasser eingeschlossen. Die Regierung mobilisierte tausende Soldaten und private Helfer, um Hilfsgüter zu verteilen.

Allein in Nepal müssen 60.000 Menschen mit Lebensmitteln versorgt werden

Auch in Nepal, wo bei den Überschwemmungen im Süden seit Juni mindestens 91 Menschen ums Leben kamen, ging das Wasser nach Angaben von Meteorologen zurück. "In ganz Nepal wurden wenige oder zurückgehende Regenfälle gemessen", sagte ein staatlicher Meteorologe. "Die Menschen haben begonnen, in ihre Dörfer zurückzukehren, aber die Hilfsprogramme werden fortgesetzt", erklärte Innenminister Ishwar Regmi. Das UN-Welternährungsprogramm will in den kommenden drei Monaten 60.000 Menschen mit Lebensmitteln versorgen.

In China wurden am Morgen bei einem Erdrutsch in einem unterirdischen Eisenbahntunnel 34 chinesische Arbeiter 200 Meter unter der Erde eingeschlossen. Nach Angaben der staatlichen Behörde für Arbeitssicherheit arbeiteten die Männer an dem Tunnel in der Provinz Hubei, als eine Welle von Wasser und Schlamm über die Baustelle hereinbrach. (mit AFP)

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