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Naturkatastrophe: Schweres Erdbeben erschüttert Pakistan und Indien

Bei einem schweren Erdbeben sind am Samstagmorgen im Norden Pakistans und Indiens sowie in Afghanistan mindestens 60 Menschen ums Leben gekommen.

Islamabad/Neu Delhi - Allein in Pakistan starben durch den Erdstoß der Stärke 7,6 mindestens 50 Menschen. Hunderte wurden nach Angaben von Rettungskräften verletzt. Aus Indien wurden mindestens neun Tote und Dutzende Verletzte gemeldet. In Afghanistan starb mindestens ein Kind. Das Epizentrum lag den Expertenangaben zu Folge nur rund 95 Kilometer nordöstlich der pakistanischen Hauptstadt Islamabad in der Kaschmir-Region. Nach Angaben von Fachleuten war es der schwerste Erdstoß, den Pakistan in einem Jahrzehnt erlebte. Das Hauptbeben habe etwa zwei Minuten gedauert, gefolgt von mehreren Nachbeben.

Nach ersten Berichten richtete das Beben im schwer getroffenen Norden Pakistans erhebliche Verwüstungen an. So sei ein Dorf völlig ausgelöscht worden. In der Stadt Rawalpindi starb ein Mädchen, als es von den einstürzenden Wänden seiner Schule erschlagen wurde.

In Islamabad, unweit von Rawalpindi und in der Großstadt Lahore löste der Erdstoß, der sich zur Zeit des Berufsverkehrs er eignete, ein Verkehrschaos aus. Vielerorts fiel der Strom aus. Moderatoren des pakistanischen Fernsehens flohen in der Sendung von ihren Plätzen, als die Erde zu zittern begann. Das Beben löste zudem zahlreiche Erdrutsche aus, die die Straßen blockierten.

In Indien rannten Fernsehberichten zufolge tausende von Menschen in Panik aus den Häusern. In der Region Jammu und Kaschmir brach das Telefonnetz zusammen. Kinder wurden sicherheitshalber aus Schulgebäuden gebracht. In Neu Delhi sprachen Einwohner von Augenblicken des Horrors: «Die Wände und Gebäude wackelten, die Scheiben klirrten. Ich war völlig in Panik, habe dann aber irgendwie mein drei Monate altes Baby genommen und bin die Treppe runtergerannt», erzählte Hausfrau Laxmi Gupta. Ausläufer des Bebens waren bis in den Bundesstaat Madhya Pradesh, rund 700 Kilometer südlich der indischen Hauptstadt zu spüren.

Indien war 2001 von einem der schwersten Erdbeben heimgesucht worden, das die Region je erlebte. Bei der Katastrophe im westindischen Staat Gujarat kamen fast 30 000 Menschen um. (tso/dpa)

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