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Naturkatastrophe: Sechs Menschen sterben bei Erdbeben in Japan

Ein schweres Erdbeben hat den Nordosten von Japan heimgesucht und mindestens sechs Menschenleben gefordert. Viele weitere wurden verletzt. Aus einem Atomkraftwerk trat radioaktives Wasser aus.

Bei einem Erdbeben der Stärke 7,2 sind am Samstag im Nordosten Japans mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Fast 200 Menschen wurden nach jüngsten Angaben verletzt, elf galten noch als vermisst, wie japanische Medien am späten Abend (Ortszeit) unter Berufung auf Behörden in den besonders betroffenen Provinzen Iwate und Miyagi meldeten. An mehreren Orten gingen Erdrutsche nieder, Straßen wurden verschüttet, Brücken stürzten ein, Autobahnen waren unpassierbar und Bahnstrecken unterbrochen. Mehrere Häuser wurden schwer beschädigt.

Auch im 350 Kilometer vom Zentrum des Bebens entfernten Tokio waren die Erschütterungen um Viertel vor Neun (1.43 Uhr MESZ) zu spüren. Eine Warnung vor Flutwellen gab es nicht. Die Bevölkerung wurde aber durch mehrere Nachbeben in Atem gehalten. Das Beben hatte vor allem bergige Gebiete im Nordosten heimgesucht.

Radioaktives Wasser trat in einem Atommeiler aus

Die Behörden unterbrachen ihre Suche nach möglichen weiteren Opfern in der Nacht und wollten sie am Sonntag fortsetzen. In einem Atommeiler in der Provinz Fukushima schwappten 29 Liter radioaktives Wasser aus einem Becken, in dem verbrauchte Brennstäbe lagern. Nach Angaben des Betreibers Tokyo Electric bestand jedoch keine Gefahr für Mensch und Umwelt. Alle Atommeiler in der Region arbeiteten normal.

Der Betrieb der Hochgeschwindigkeitszüge Shinkansen kam vorübergehend in der betroffenen nordöstlichen Region Tohoku zum Erliegen. Auch andere Eisenbahnstrecken wurden zeitweise nicht befahren. Das Zentrum des Bebens lag 100 Kilometer nördlich von Sendai in der Provinz Iwate in rund acht Kilometer Tiefe. In fast 30.000 Haushalten fiel der Strom aus, etwa 3000 Haushalte waren vorübergehend ohne Wasserversorgung. (mpr/dpa)

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