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Panorama: Neue Ermittlungen machen Maddies Eltern Hoffnung

Scotland Yard wertet Handydaten aller aus, die beim Verschwinden des Mädchens 2007 in portugiesischem Ferienort waren.

London - Mehr als sechs Jahre nach dem Verschwinden der kleinen Madeleine „Maddie“ McCann keimt wieder Hoffnung auf die Klärung des Vermisstenfalls auf. Die Eltern der damals drei Jahre alten Maddie, Gerry und Kate McCann, zeigten sich in einer am Sonntag veröffentlichten Stellungnahme „stark ermutigt“, dass der Verbleib ihrer Tochter nachvollzogen werden kann. Die neuen Ermittlungen von Scotland Yard hätten „ein Puzzle zusammengefügt“, heißt es in der Stellungnahme des britischen Ärzte-Paares. Wenige Tage zuvor hatte Scotland Yard erklärt, man wolle die Telefondaten sämtlicher Menschen auswerten, die sich im Mai 2007 in dem Feriendorf Praia de Luz an der portugiesischen Algarve-Küste aufgehalten hatten. Mit der Analyse wolle man eine heiße Spur finden. Anhand der Daten seien 41 mutmaßliche Verdächtige ins Visier genommen worden, sagte Chefermittler Andy Redwood in London. Die Untersuchung könne möglicherweise auf eine neue Spur führen, allerdings sei die Auswertung der umfangreichen Daten schwierig. „Es ist, als ob man eine Zwiebel Schicht für Schicht pellt.“

Maddie war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus einer Ferienanlage an der portugiesischen Algarve verschwunden, als ihre Eltern beim Essen waren. Seitdem suchen die McCanns unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit nach dem Mädchen. Die portugiesische Polizei hatte den Fall nach 14 Monaten zu den Akten gelegt. Die britischen Ermittler halten es nach eigenen Angaben weiter für möglich, dass das Mädchen noch lebt.

In einem TV-Aufruf an die Öffentlichkeit werde die Polizei am 14. Oktober „substanzielle“ neue Informationen präsentieren und erneut die Öffentlichkeit um Hilfe bitten, sagte Inspektor Redwood. Bislang sei es seinem Team noch nicht gelungen, alle Handydaten den Gästen und Mitarbeitern der Ferienanlage zuzuordnen. Die Londoner Polizei hat nach der Schließung der Ermittlungsakten 2008 in Portugal kein offizielles Ermittlungsverfahren aufgenommen – dies könnte nur die portugiesische Polizei tun. Diese sieht dafür gegenwärtig keinen Anlass, weil keine stichhaltigen neuen Beweise vorlägen. Allerdings arbeite die portugiesische Polizei inzwischen eng mit den britischen Ermittlern zusammen, berichtete Scotland Yard. dpa/AFP

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