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Neuer Prozess: Mutter der neun toten Babys muss sich noch einmal stellen

Erst tötetet sie ihre Kinder, dann verscharrt sie die Leichen in Blumentöpfen - der Fall der Mutter in Frankfurt/Oder ist spektakulär. Jetzt wird er noch einmal aufgerollt: Ein psychiatrisches Gutachten könnte die Strafe beeinflussen.

Die Frau hatte innerhalb von zehn Jahren neun ihrer Babys getötet. In dem Verfahren geht es nach Angaben eines Gerichtssprechers jetzt nur noch um die Höhe des Strafmaßes. Der im ersten Prozess im Juni 2006 verhängte Schuldspruch wegen Totschlags durch Unterlassen in acht Fällen ist rechtskräftig.

Das Frankfurter Landgericht hatte die heute 42-Jährige zu einer Freiheitsstrafe von 15 Jahren verurteilt. Nach Überzeugung der Richter hat die Frau zwischen 1988 und 1998 neun ihrer Babys nach der Geburt getötet, der erste Fall aus DDR-Zeiten ist verjährt. Der Bundesgerichtshof (BGH) bestätigte 2007 zwar den Schuldspruch wegen Totschlags, die Strafhöhe muss nun aber neu verhandelt werden. Der BGH zweifelt an, dass bei der Mutter keine erhebliche Verminderung der Schuldfähigkeit vorgelegen hat.

Die Babyleichen waren im Juli 2005 auf einem Grundstück in Brieskow-Finkenheerd entdeckt worden. Sie wurden am 4. Dezember 2007 in aller Stille auf dem Frankfurter Hauptfriedhof beigesetzt.

Hauptpunkt der Verhandlung soll die Vorlage eines neuen psychiatrischen Gutachtens sein. Für das Verfahren sind zunächst drei Prozesstage angesetzt. Das neue Strafmaß soll voraussichtlich am 3. März verkündet werden. (liv/ddp)

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