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Panorama: „Nevaeh“ – der neue US-Trendname Er bedeutet „Heaven“,

rückwärts gelesen

Würden Deutsche ihr Kind „Lemmih“ rufen? In den USA gibt es bereits mehr als zehntausend Babys mit dem vergleichbaren Namen „Nevaeh“ – und die Zahl wächst weiter dynamisch. 2005 war Nevaeh auf Rang 70 der populärsten Vornamen, in diesem Jahr dürfte es noch höher hinausgehen. Dabei hat Nevaeh keine Bedeutung an sich, findet sich nicht in der Bibel, in Mythen- oder Heldengeschichten. Und es gibt auch keine erwachsene Berühmtheit dieses Namens, die den neuen Trend erklären könnte.

Nevaeh ist nichts anderes als das Wort „heaven“ (Himmel) rückwärts gelesen. Als Mädchenname schlägt er besonders bei gläubigen Eltern ein, speziell unter Schwarzen. Den Ursprung der Welle verortet die „New York Times“ bei Sonny Sandoval, einem Star für christlichen Rock. Der hatte 2000 seine jüngst geborene Tochter im Sender MTV präsentiert und ihren Namen Nevaeh erklärt: „Heaven, rückwärts gelesen.“

Die Popularität begründen Namensforscher mit der einschmeichelnden Klangabfolge: „Nah-vay-uh“ und den religiösen Anklängen, die mitschwingen. Und doch sind selbst die Fachleute überrascht. In den zurückliegenden hundert Jahren findet sich kein anderer Name, der so schnell in der Statistik aufstieg. 2000 hatte Nevaeh noch unter tausend Nennungen gelegen, 2001 kam er auf Rang 266 (1191 Babys), 2002 auf 191 (1692), 2003 auf 145 (2287), 2004 auf 104 (3156), 2005 auf 70 (4457). Zum Vergleich: Der Name „Heaven“ liegt heute auf Rang 245. Gläubige Schwarze und weiße Evangelikale tendieren zu religiösen Namen wie Grace (Rang 14). Diese Kreise stehen auch hinter der Karriere von Nevaeh. Dass Amerikaner Babyboys demnächst massenhaft „Lleh“ nennen (Hell, Hölle, rückwärts gelesen), hält die „New York Times“ für zweifelhaft.

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