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Königin Maxima und Bürgermeister Fred de Graaf.

© dpa

Niederlande: Hat ein Politiker Königin Máxima betatscht?

Ein Video erweckt den Eindruck, dass ein Lokalpolitiker Königin Maxima betatscht hat. Hat seine Hand nun tatsächlich ihren Po berührt? Sehen Sie hier das Video.

Die niederländische Königin Máxima (42) soll von einem Lokalpolitiker ausgerechnet am Königstag betatscht worden sein. Ein Video versetzt das Land in Aufregung. Auf den Bildern scheint der Bürgermeister der Stadt Amstelveen, Fred de Graaf, der Frau von König Willem-Alexander bei dem Fest am Samstag über den Po zu streichen. „Er betatscht ihren Po“, hört man einen Mann rufen. Bürgermeister De Graaf wies die Anschuldigung zurück. „Daran kann ich mich nicht erinnern und das würde ich sowieso nicht bewusst tun. Ich weiß sehr gut, dass sich das nicht gehört“, sagte er dem niederländischen Fernsehen. Aus der Kameraperspektive sei auch nicht zu sehen, ob er die Königin tatsächlich berühre. „Da kann ein Zentimeter dazwischen sein.“ Ein Journalist aus den USA hatte die Bilder beim offiziellen Besuch der königlichen Familie in der Stadt bei Amsterdam aufgenommen und auf Youtube veröffentlicht. Über die sozialen Netzwerke verbreiteten die Aufnahmen sich rasend schnell.

Sehen Sie hier das Video, wie der Bürgermeister angeblich Königin Maxima betatscht:

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Seit einem Jahr sitzt Willem-Alexander auf dem Thron. Er macht seine Sache gut, finden die Niederländer und feiern ihn am Königstag begeistert. Jubel, Trubel, Heiterkeit und ein Meer aus orange: Für die Niederländer lief der allererste Königstag ihrer Geschichte perfekt. Bis das Video auftauchte. Die unschöne Szene zeigt die Schattenseite der royalen Bilderbuchidylle. Zwar sind viele Bürger jetzt empört, doch ebenso viele reagieren im Internet mit anzüglichen Bemerkungen. Willem-Alexander hatte das strittige Geschehen nicht beobachtet. Er kannte auch das Skandal-Video noch nicht, als er sich herzlich in Amstelveen für die Feiern bedankte, auch bei dem Bürgermeister. Die Niederlande zeigten sich abgesehen von dem Zwischenfall schließlich auch von ihrer besten Seite. Millionen feierten am Samstag auf den fröhlich orange geschmückten Straßen den Geburtstag ihres Königs Willem-Alexander. Am Sonntag wurde er 47 Jahre alt.

Stille Palastrevolution in den Niederlanden

„Warum sollte man etwas verändern, was ein Erfolg ist?“ sagte der Monarch über den Festtag. Und doch will er das tun. Dieser erste Königstag wird auch der letzte sein - zumindest in dieser Form mit dem Besuch der Familie im Land und den alt-holländischen Spielchen. Noch einmal schnappten Prinzen und Prinzessinnen mit verbundenen Augen nach Kuchen, schossen auf Tore und paddelten in Booten. Mit Tausenden meist in knall orange gekleideten Schaulustigen brachten sie dem König spontan ein Ständchen: „Lang soll er leben.“ Seit einem Jahr sitzt Willem-Alexander nun auf dem Thron, und nach außen hat sich nach der 33-jährigen Herrschaft seiner Mutter Beatrix kaum etwas geändert. Doch hinter den Palastmauern vollzieht sich, so beobachtete die Tageszeitung „De Volkskrant“, eine „stille Palastrevolution“. Willem-Alexander modernisiert den Hof. Er engagierte einen Redenschreiber und einen Computerexperten. Die Gesetze unterzeichnet er auch schon mal auf dem iPad.

Bei seinen Staatsgeschäften legte der Monarch ein rasantes Tempo vor. Gemeinsam mit Königin Máxima besuchte er 15 Länder in diesem ersten Jahr, darunter auch Deutschland. Meist waren das nur kurze Stippvisiten. Auch das ist neu. Das Paar gibt sich locker, hält nicht fest am steifen Protokoll.

Maxima - Trumpfkarte der Monarchie

Die große Trumpfkarte des Königs ist und bleibt Máxima. Die stets gut aufgelegte Argentinierin ist seit Jahren populärstes Mitglied der Familie. „Ein Traumpaar“, sagte die 22-jährige Studentin Sabien in Amstelveen. „Die beste PR für unser Land“. Beide sind fast täglich vor allem als „Bändchenschneider“ unterwegs. Von Groningen bis Maastricht eröffnen sie Schulen, besuchen Altenheime oder verleihen Preise. Strahlend präsentierten sie sich auch nun am „Koningsdag“. Ein Königspaar zum Anfassen - Durch das umstrittene Video bekam dies einen bitteren Beigeschmack. (dpa)

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