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Nigeria: Vermutlich zwei deutsche Ingenieure entführt

Zwei in Nigeria vermisste deutsche Ingenieure sind vermutlich entführt worden. Die beiden Vermissten gehören zum Konzern Bilfinger Berger. Das Auswärtige Amt geht ersten Hinweisen nach.

Ein nigerianischer Militärsprecher sagte, Bewaffnete hätten am Freitag zwei ausländische Mitarbeiter der Firma Julius Berger Nigeria im ölreichen Nigerdelta verschleppt. Sie seien auf einer Baustelle 19 Kilometer entfernt von Port Harcourt gekidnappt worden. Ihre Nationalität sei nicht bekannt. Nach Angaben des Mannheimer Baukonzerns Bilfinger Berger werden zwei deutsche Ingenieure des Tochterunternehmens Julius Berger in Nigeria vermisst.

Weitere Angaben wollte ein Sprecher des Unternehmens nicht machen. Er äußerte sich auch nicht dazu, ob die Mitarbeiter entführt worden sind. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin sagte, man gehe Hinweisen nach, dass möglicherweise zwei deutsche Staatsbürger in Nigeria vermisst werden. Die deutsche Botschaft in Abuja sei eingeschaltet.

Schon im März war ein Deutscher in Nigeria entführt worden

Bilfinger Berger steht nach eigenen Angaben ebenfalls mit den Behörden am Ort in Kontakt. Bereits im März war ein Mitarbeiter des Unternehmens in Nigeria entführt worden. Er hatte ebenfalls für die Tochterfirma gearbeitet und ein Straßenbauprojekt inspiziert. Die unbekannten Entführer verschleppten ihn in der Stadt Port Harcourt. Nach etwa zwölf Stunden wurde er aus der Geiselhaft entlassen. Bilfinger Berger nannte auch damals keine Details. Nach Angaben des Konzerns wurde jedoch kein Lösegeld gezahlt.

Ein niederländischer Angestellter von Bilfinger Berger war bereits 2007 in dem westafrikanischen Land verschleppt worden. Er kam nach knapp zwei Wochen wieder frei.

Nigeria ist gröter Ölproduzent

Nigeria ist der größte Ölproduzent des Kontinents. In den vergangenen Jahren wurden im ölreichen Niger-Delta mehrfach Mitarbeiter ausländischer Firmen und Einheimische entführt. Meist wurden sie gegen Lösegeld unverletzt wieder freigelassen.

Drei Deutsche sind derzeit im Osten der Türkei in Geiselhaft. Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) hatte die aus Bayern stammenden Männer am Dienstagabend aus einem Camp am Berg Ararat auf 3200 Metern Höhe verschleppt. (sba/dpa)

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