zum Hauptinhalt

Panorama: Nivel-Prozess: Morgen beginnt die Verhandlung

Fast drei Jahre nach dem brutalen Überfall deutscher Hooligans auf den Gendarmen Daniel Nivel in Lens kommt der Fall in Frankreich vor Gericht. Als einziger Angeklagter muss sich der Deutsche Markus W.

Fast drei Jahre nach dem brutalen Überfall deutscher Hooligans auf den Gendarmen Daniel Nivel in Lens kommt der Fall in Frankreich vor Gericht. Als einziger Angeklagter muss sich der Deutsche Markus W. ab Mittwoch im nordfranzösischen Saint-Omer wegen des Überfalls vom 21. Juni 1998 am Rande der Fußballweltmeisterschaft verantworten. Der 30-jährige Hannoveraner ist wegen "vorsätzlicher Gewalttaten" gegen einen Gendarmen angeklagt, die "eine dauerhafte Behinderung" zur Folge hatten.

In dem auf zwei Wochen angesetzten Verfahren droht ihm eine Höchststrafe von 15 Jahren Gefängnis. W. wurde noch am Abend des 21. Juni festgenommen und saß seitdem im Gefängnis von Loos bei Lille in Untersuchungshaft. Vier später in Deutschland festgenommene Hooligans waren im Essener Nivel-Prozess 1999 zu bis zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Nach Angaben mehrerer Zeugen war Markus W. einer der betrunkenen Schläger, die nach dem Fußballspiel Deutschland gegen Jugoslawien in Lens über Nivel herfielen und ihn fast zu Tode prügelten. Den Aussagen zufolge misshandelte W. den in der Rue Romuald Pruvost in der am Boden liegenden Gendarmen mit Fußtritten am Kopf und schlug mit einem Holzschild auf ihn ein. Einige Zeugen sahen in ihm den Hauptverantwortlichen für die Gewalttat. W. selbst sagte aus, er sei in der Rue Romuald Pruvost gewesen und habe sich ein Holzschild gegriffen, "um sich zu schützen". Zwar habe er einen Gendarmen verletzt, aber nicht auf Daniel Nivel eingeschlagen. Die Aussage des 30-Jährigen vor Gericht wird für Freitag erwartet.

Zur Startseite