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Nordhessen: Kleinkind vier Tage allein im Wald

Ein zweijähriger Junge aus dem nordhessischen Homberg-Hülsa hat möglicherweise vier Tage lang allein im Wald überlebt. Zwei Bundeswehrsoldaten fanden Nabil am Mittwoch in einem Waldstück.

Homberg/Efze (28.07.2005, 13:41 Uhr) - Dies berichtete die Polizei am Donnerstag in Homberg/Efze. Der jemenitische Junge war seit Sonntag verschwunden. «Der Junge war hungrig, sehr durstig und müde, aber nicht verstört», berichtete ein Polizeisprecher.

Der Fundort liege knapp drei Kilometer vom Spielplatz in Hülsa entfernt, auf dem der Junge zuletzt gesehen worden war. Obwohl es keine konkreten Hinweise auf ein Verbrechen gebe, könne nicht ausgeschlossen werden, dass Nabil nach einer abgebrochenen Entführung ausgesetzt wurde.

Die Soldaten hatten das Kind auf einem Waldweg in einer Pfütze sitzend gefunden. Der Junge habe sich in einem «relativ guten gesundheitlichen Zustand» befunden und sei von Ärzten eingehend untersucht worden, erklärte die Polizei. Dabei hätten sich keine Hinweise auf eine Gewalttat ergeben. Nabil wurde in ein Krankenhaus gebracht und sollte noch am Donnerstag mit Hilfe eines Dolmetschers befragt werden. Die Polizei erwartete im Laufe des Tages außerdem einen genauen Untersuchungsbericht der Mediziner.

Den Familienangehörigen des Jungen ist laut Polizeisprecher Reinhard Giesa «ein Stein vom Herzen gefallen», als ihnen die Nachricht seines Auffindens überbracht wurde. Später habe Nabil seine Tante und seinen Onkel im Krankenhaus «freudig begrüßt», sagte Giesa. Die Tante hatte ihn am vergangenen Sonntag vermisst gemeldet. (tso)

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