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Kim Jong Un inspiziert den neuen Flughafen in Pjöngjang mit seiner Frau Ri Sol Ju am 25. Juni. Zufrieden ist der Diktator von Nordkorea mit dem Projekt nicht. Diverse Medien berichten, der habe den Architekten hinrichten lassen.

© dpa

Nordkorea: Kim Jong Un ließ angeblich Flughafen-Architekten hinrichten

In Nordkoreas Hauptstadt Pjöngjang wurde ein neuer Flughafen eröffnet. Sein Architekt hat die Einweihung offenbar nicht mehr erlebt. Diktator Kim Jong Un hat ihn Berichten zufolge hinrichten lassen - wegen Mängeln beim Design.

Trotz überschaubarer Besucherzahlen hat die nordkoreanische Hauptstadt Pjöngjang einen neuen Flughafen bekommen. Zur Einweihung am Mittwoch kam Diktator Kim Jong Un mit seiner Frau Ri Sol Ju und seiner Schwester Kim Yo Jong sowie mehreren Parteimitgliedern. Nicht dabei war der Architekt des Flughafens, Ma Won Chun. Dieser soll bereits im November wegen "Korruption und verweigertem Gehorsam" hingerichtet worden sein, schreibt "The Diplomat". Sicher ist, dass der Bau des Flughafens im November eine Zeitlang ausgesetzt wurde. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete, Kim habe den Arbeitern vorgeworfen, seine Anweisungen nicht befolgt zu haben. Laut einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht einer südkoreanischen Denkfabrik hat Nordkorea seit 2000 rund 1400 Menschen öffentlich hingerichtet.

Ma Won Chun habe "verfehlt, einen Terminal anzubieten, der den Standards des Führers entspricht". Wie der "Independent" berichtet, soll Kim den Architekten einbestellt haben, weil er mit dem Design nicht einverstanden war. Neben dem Architekten sollen fünf hochrangige Offiziere exekutiert worden sein, die mit dem Bau des Flughafens beauftragt waren.

Kim Jong-Un sagte der staatlichen Nachrichtenagentur: "Während der Bauphase wurden Fehler beim Design gemacht. Die Idee der architektonischen Schönheit zur Bewahrung der nationalen Identität wurde nicht berücksichtigt."

Meiste Flüge nach Nordkorea aus Peking und Moskau

Auf dem neuen Terminal sollen internationale Flüge abgefertigt werden. Deren Zahl dürfte jedoch übersichtlich bleiben. Das kommunistisch regierte Land ist international isoliert und zählt zu den Ländern mit den geringsten Besucherzahlen. Die wenigen internationalen Flüge nach Pjöngjang kommen überwiegend aus Peking und Moskau. Kim hatte 2012 den Bau eines neuen Terminals angeordnet, weil der alte als zu klein und schäbig galt.

Das neue Flughafen-Projekt soll die staatliche "Juche"-Doktrin widerspiegeln, die ein starkes Selbstvertrauen und eine unerschütterliche Loyalität mit dem Staatsgründer, Kim Jons Uns Großvater Kim Il Sung, verbindet. Doch Kim Jong Un bemängelte die Raumaufteilung, woraufhin Teile des Terminals wieder abgerissen und neu gebaut werden mussten. Am alten Terminal sollen weiterhin die Inlandsflüge abgefertigt werden. Der Terminal 2 ist sechsmal so groß wie der alte. Zu den Kosten des neuen Flughafens wurden keine Angaben gemacht.

Nachrichten aus Nordkorea lassen sich nur schwer verifizieren, da das abgeschlossenen Land kaum westliche Journalisten ins Land lässt.

Zwei Bilder aus nordkoreanischen Zeitungen zeigen den neuen Flughafen in Pjöngjang.
Zwei Bilder aus nordkoreanischen Zeitungen zeigen den neuen Flughafen in Pjöngjang.

© dpa

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