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Nordrhein-Westfalen: Vater tötet Sohn und sich selbst mit Kettensäge

Grausige Tat im Krabachtal in Nordrhein-Westfalen: Mit einer Kettensäge hat ein Vater seinen dreieinhalbjährigen Sohn geköpft und sich anschließend mit einer weiteren Kettensäge selbst getötet.

Der 24-jährige Mann aus dem Kreis Neuwied hatte seinen Sohn am Dienstag bei der getrennt lebenden Mutter abgeholt, um mit ihm Eis essen zu gehen. Stattdessen fuhr er mit dem Kind ins Krabachtal bei Eitorf. Dort holte er aus dem Kofferraum eine Kettensäge, trat an die Beifahrertür des Wagens und enthauptete seinen Sohn auf dem Beifahrersitz. Er legte dann nach Erkenntnissen der Polizei die Säge zurück, nahm eine zweite Kettensäge, setzte sich auf den Fahrersitz und versuchte, sich selbst zu enthaupten. Eine Joggerin hatte das Auto mit den zwei leblosen Insassen am Mittwoch entdeckt und die Polizei alarmiert.

Der Mann lebte in Scheidung von der 24 Jahre alten Mutter des Kindes. Am 22. März hatte er seinen Sohn bei ihr wie vereinbart abgeholt, um mit ihm Eis essen zu gehen. Allerdings kehrten beide nicht wie ausgemacht am Abend zurück.

Am Fundort der Leichen habe sich den Rettungskräften und der Polizei ein "fürchterliches Bild" geboten, sagte der Leiter der Mordkommission, Georg Jahn. Aus Pietätsgründen habe man darauf verzichtet, die Leichen noch am Tatort genauer zu untersuchen.

Hintergrund der Tat sind nach Angaben des Sprechers der Staatsanwaltschaft, Robin Faßbender, wohl Sorgerechtsstreitigkeiten. Die Mutter des Kindes hatte am Mittwoch bei der Polizei eine Vermisstenanzeige aufgegeben und dort auch von Drohungen ihres Mann berichtet, dass dieser sich und das Kind umbringen wolle. Laut Jahn soll es bereits einen früheren "Vorfall" in der Familie gegeben haben, den man jedoch "nicht als häusliche Gewalt bezeichnen kann".

Laut Faßbender könnte das Jugendamt des Rhein-Sieg-Kreises, das die Eltern seit Oktober 2010 beim Umgangs- und Sorgerecht unterstützt, von den Drohungen gewusst haben. Am Donnerstagmorgen stellte die Staatsanwaltschaft deshalb bei einer Durchsuchung im Jugendamt die Akten zum Fall des Jungen sicher und befragte zwei zuständige Mitarbeiter. Sollte sich der Verdacht gegen sie bestätigen, droht ihnen laut Faßbender ein Verfahren wegen fahrlässiger Tötung.

Die Mutter des Kindes meldete ihren Jungen am Mittwochmittag als vermisst, kurz nachdem eine Joggerin das Auto mit den Leichen entdeckt hatte. In einer ersten Vernehmung sagte die Frau, ihr Mann habe vor zwei Wochen gedroht, sie und das Kind zu töten. Dies habe sie auch dem Jugendamt gemeldet. (dpa/dapd)

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