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"Norman Atlantic": 15-Jährige aus Niedersachsen unter Toten bei Fährunglück

Bei dem Feuer auf der Adriafähre "Norman Atlantic" sind mindestens zwei Menschen aus Deutschland getötet worden. Das Auswärtige Amt bestätigte, dass auch ein Mädchen aus Peine unter den Opfern ist. Die Behörden erwarten, auf dem ausgebrannten Parkdeck weitere Leichen zu finden. Die Löscharbeiten sind schwierig.

Deutsche Ermittler schalten sich in die Untersuchung des Fährunglücks auf der Adria ein. Bei dem Feuer auf dem Fährschiff „Norman Atlantic“ sind mindestens zwei Menschen aus Deutschland getötet worden, wie das Auswärtige Amt bestätigte. Deshalb werden auch Fachleute der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) nach der Ursache des Unglücks mit mindestens 13 Toten vor gut einer Woche forschen.

Unter den Opfern ist ein Mädchen aus Peine in Niedersachsen. Der Vater habe die staatenlose 15-Jährige identifiziert, sagte ein Polizeisprecher. Die 15-Jährige war mit ihrer Familie auf dem Schiff. Die „Peiner Allgemeine Zeitung“ berichtete, die Mutter werde weiter vermisst. Der Vater und die Schwester der Toten sollen wieder zu Hause sein.

Am Freitag hatten die deutschen Behörden mitgeteilt, dass mindestens eine Deutsche bei dem Unglück gestorben ist.

Immer neue Feuer auf der Adriafähre behindern unterdessen die Suche nach weiteren Vermissten und die Ermittlungen zur Brandursache. „Es wird noch Wochen dauern, bis man hinein kann. Und die Untersuchungen sind nicht einfach“, sagte Feuerwehrkommandant Michele Angiuli. In dem Wrack ist es nach wie vor sehr heiß, starker Wind fachte die Flammen an.

Angiuli sagte laut italienischen Medien, der Zugang zu einigen Teilen des Autodecks sei bereits möglich, weitere Opfer seien dort aber noch nicht entdeckt worden. „Jedes einzelne Fahrzeug muss durchsucht werden“, sagte er. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft werden noch 10 bis 15 Menschen vermisst. Die Ermittler befürchten weitere Tote im Autodeck zu finden, wo das Feuer ausgebrochen war.

Die genaue Zahl der Vermissten ist wegen unstimmiger Passagierlisten und möglichen blinden Passagieren an Bord nach wie vor unklar. „Wir werden niemals wissen, wie viele blinde Passagiere an Bord waren und welches Ende sie gefunden haben“, sagte Vize-Staatsanwalt Ettore Cardinali, der die Untersuchungen auf dem Schiff leitet. (dpa)

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