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Notfall: Kinder in Klinik nach Spielen mit Quecksilber

17 Kinder und Betreuer eines Heims in Thüringen sind am Mittwoch nach einem Quecksilberfund in ein Krankenhaus gebracht worden. Spielende Kinder hatten das giftige Schwermetall auf einer Industriebrache gefunden und im Heim verteilt.

Vier der Kinder wiesen Symptome auf, die sowohl auf eine Vergiftung als auch auf psychosomatische Folgen des Schocks hindeuten könnten, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. 13 weitere Kinder und Betreuer des Heilpädagogischen Zentrums in Wülfingerode seien zur Beobachtung im Krankenhaus. Schon am Montag hätten zwei elf und 13-jährige Schüler vermutlich eine größere Menge des Schwermetalls in einer Apothekenflasche mit in die Schule gebracht und an Mitschüler verteilt, die es sich auch über Hände und Arme laufen ließen. Das bemerkten die Lehrkräfte aber erst am Dienstagabend und ließen das Heim komplett räumen.

Die Einrichtung bleibe geschlossen, bis die Untersuchung auf Rückstände des Gifts im Gebäude beendet sei. Die Kinder hätten das Quecksilber in einem stillgelegten Labor gefunden. Der Platz sei für einige Kinder eine Art "Abenteuerspielplatz", sagte der Polizeisprecher. Quecksilber ist das einzige bei Raumtemperatur flüssige Metall. Wegen seiner Farbe und Beweglichkeit wurde es früher auch "lebendiges Silber" genannt. Eingesetzt wird es unter anderem für Knopfbatterien, Amalgam-Zahnfüllungen oder zur Gewinnung von Edelmetallen und der Chlorherstellung. Das giftige Schwermetall kann zu Erbrechen und Durchfall führen, bei längerer Aufnahme auch zu Seh- und Gedächtnisstörungen sowie zu Halluzinationen. (mpr/dpa)

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