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Notstand ausgerufen: Fluten und Schlammlawinen in Kalifornien

Ein schwerer Sturm hat am Mittwoch Verwüstungen in Südkalifornien angerichtet. Gouverneur Schwarzenegger rief den Notstand aus.

Entlang der Küste von Santa Barbara bis nach San Diego kurz vor der Grenze nach Mexiko waren Straßen überflutet. In den Canyons der San Gabriel Berge östlich von Los Angeles zogen Menschen ihre Autos mit Seilen aus dem Schlamm. In Laguna Beach im Kreis Los Angeles starb eine Fußgängerin, als sie sich zwischen den Wassenmassen über eine Straße wagte und von einem Fahrzeug erfasst wurde, berichtete die „Los Angeles Times“.

Kaliforniens Gouverneur Arnold Schwarzenegger hatte schon in der Nacht zum Mittwoch in sechs Bezirken den Notstand ausrufen lassen. In La Crescenta und La Cañada Flintridge, zwei Vororten von Los Angeles am Fuss der Berge, ordneten die Behörden die Evakuierung von mehr als 230 Wohnhäusern an. „Wenn Ihr nicht mitmacht, könnte das Euer Tod sein“, ermahnte der Vertreter des Kreises Los Angeles, Michael D. Antonovich, die betroffenen Familien.

Grund für das Unwetter, der schon vor dem Morgengrauen über Kalifornien herfiel, war der Zusammenstoß zweier Fronten. Ein arktischer Sturm aus dem Golf von Alaska kollidierte mit einem subtropisch warmen und feuchten Wettersystem, das vom Westen über den Pazifik gezogen kam. „Wenn sich ganz kalte mit sehr warmer Luft vermischt, ist das Ergebnis oft sehr heftig“, hatte der Klima-Experte Bill Patzert der „Los Angeles Times“ erklärt. Seine Vorhersage erfüllte sich. Die Experten fürchteten, dass sich das schwere Unwetter über acht Stunden hinziehen und gut 20 Zentimeter Regen abladen könnte.

Kalifornien leidet bereits seit einer Woche unter anhaltenden Regenfällen und Überschwemmungen. Am Mittwoch aber sollte der Höhepunkt kommen: Gewitter, Hagel, möglicherweise sogar Tornados über dem Land, eine aufgepeitschte See und meterhohe Brecher im Pazifik.

Die Schlammlawinen könnten Geschwindigkeiten von mehr als 50 Kilometer pro Stunde erreichen und alles in ihrem Weg mitreißen, hatte die Expertin Sue Cannon vom U.S. Geological Survey die Bevölkerung in den Bergen gewarnt. Tatsächlich wurden Bäume entwurzelt, führten elektrische Kurzschlüsse zu Bränden, sackten Häuser an den aufgeweichten Hängen auf, wie der örtliche Sender KTL berichtete. (dpa)

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