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Panorama: Objektive aus der Pfalz für das Sternen-Epos

Heute laufen die ersten Aufführungen von "Star Wars - Episode 1" in den deutschen Kinos. Die wenigsten wissen, das zwei Jungunternehmer aus der Oberpfalz nicht unerheblich an dem Werk beteiligt waren: Für das neue Epos von George Lucas lieferten Peter Märtin und Wolfgang Bäumler Spezialobjektive, die dafür sorgten, daß die Jedi-Ritter mit ihren Raumschiffen formatfüllend über die Leinwände in aller Welt flitzen können.

Heute laufen die ersten Aufführungen von "Star Wars - Episode 1" in den deutschen Kinos. Die wenigsten wissen, das zwei Jungunternehmer aus der Oberpfalz nicht unerheblich an dem Werk beteiligt waren: Für das neue Epos von George Lucas lieferten Peter Märtin und Wolfgang Bäumler Spezialobjektive, die dafür sorgten, daß die Jedi-Ritter mit ihren Raumschiffen formatfüllend über die Leinwände in aller Welt flitzen können.

Die beiden 32-Jährigen aus Weiden arbeiteten früher selbst als Filmemacher und verdienten ihr Geld mit Kurz- und Werbefilmen. Nach abgebrochenen Maschinenbau-Studien gründeten sie Anfang der 90er Jahre in ihrer Heimatstadt eine eigene Firma, um das Quasi-Monopol eines Unternehmens in Los Angeles im Bereich der sogenannten anamorphotischen Objektive zu knacken. Bessere und gleichzeitig leichtere Optiken für Spielfilme im Breitbild-Format wollten die beiden "mit deutscher Gründlichkeit" entwickeln.

Geeignete Techniker für ihr ehrgeiziges Projekt fanden die Oberpfälzer in Russland. "Dort sind die Leute sehr gut ausgebildet und haben Fachkenntnisse, die wir brauchen", sagt Märtin. In Kaliningrad werden jetzt die Linsen entwickelt, die die beiden für ihre Objektive brauchen. Geschliffen wird allerdings noch in Deutschland. 16 Mitarbeiter beschäftigt das Unternehmen inzwischen in der ehemaligen Zarenstadt und am Firmensitz in der Oberpfalz. Ihre Objektive heißen "Hawk" - das englische Wort für Falke ist eine Anspielung auf die extrem scharfen Augen der Raubvögel.

Mehrere Dutzend große Kinofilme haben Märtin und Bäumler seit 1995 ausgestattet, doch der Trickfilmspezialist George Lucas gab ihnen mit dem Auftrag für den vierten Teil seiner "Krieg-der-Sterne"-Saga in der Branche den Ritterschlag. Nachdem rund 30 Objektive aus Weiden 20 Wochen lang für die "Star Wars Episode 1" im Einsatz waren und mit ihnen etwa 4000 Einstellungen gefilmt wurden, gibt es bei den Kameraleuten in der USA eine große Nachfrage nach den High-Tech-Produkten aus Bayern.

Dabei werden die teuren Spezialobjektive von den Produktionsfirmen üblicherweise gemietet. Rund 1000 Mark pro Stück kostet das die Filmfirmen in der Woche. Derzeit können Märtin und Bäumler durch das international grassierende "Star Wars"-Fieber nicht über schlecht gefüllte Auftragsbücher klagen. Aber trotz des Interesses an ihren Produkten können die Weidener Jungunternehmer mit ihren Kapazitäten bislang nicht mehr als etwa zehn Filme pro Jahr optisch ins richtige Format bringen.

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