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Ölpest: Hunderte Kranke und ein Toter

Nach dem verheerenden Tankerunglück auf den Philippinen klagen Hunderte von Menschen über Atembeschwerden, ein Fischer starb. Noch immer sind Millionen Liter Schmierstoff an Bord.

Nueva Valencia - Ein an Asthma leidender Fischer starb nach dem Einatmen der giftigen Dämpfe an der ölverschmutzten Küste, teilte das philippinische Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Medizinische Spezialeinheiten wurden auf die Insel Guimaras entsandt, die am schwersten von der Verseuchung betroffen ist. Dort haben inzwischen nach Behördenangaben 329 Menschen Beschwerden wie Atemprobleme und Hautreizungen.

Gesundheitsminister Francisco Duque erreichte am Donnerstag die nahe gelegene Stadt Iloilo, um sich vor Ort über das Ausmaß der Katastrophe zu informieren. Duque kündigte eine Untersuchung im Falle des Fischers an, der nach dem Einatmen der Öldämpfe an einem Herzinfarkt starb. Der am 11. August vor der Küste von Guimaras gesunkene Tanker "Solar I" hat bisher rund 200.000 Liter Öl verloren, an Bord sind noch rund 1,7 Millionen Liter.

Die Charterfirma des Tankers, der Ölkkonzern Petron, sagte, sie würde weiter alles tun, um bei der Reinigung der verschmutzten Küsten zu helfen und die medizinischen Maßnahmen zu koordiniern. "Wir wissen, dass es gesundheitliche Probleme gibt", sagte der leitende Petron-Angestellte Nicasio Alcantara bei einer Pressekonferenz in Manila.

Vier US-Küstenexperten trafen am Donnerstag in der Region ein, um den Schaden zusammen mit japanischen Experten zu begutachten und Hilfsmaßnahmen zu beraten. Nach Angaben des Zivilschutzamts verschmutzte das Öl aus dem Unglückstanker bereits 300 Kilometer Küste der philippinischen Insel Guimaras. Betroffen sind Mangrovensümpfe, Algenzuchtanlagen, Korallenriffs sowie die Fischgründe tausender Fischer. Bislang ist noch nicht entschieden, ob der Tanker gehoben oder das verbleibende Öl aus den insgesamt zehn Tankkammern abgepumpt werden soll. (tso/AFP)

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