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Österreich, Ungarn: Lage gespannt

Während das Elbhochwasser in Dresden seinen Scheitel offenbar erreicht hat, ist die Lage an der March in Österreich und der Slowakei kritisch.

Wien - Die Hochwassersituation in Österreich und Ungarn bleibt angespannt. An der March, dem Grenzfluss zwischen Niederösterreich und der Slowakei, brachen zwei Dämme. Mehr als 400 Häuser wurden überflutet. In Ungarn wurden bis Dienstag mehr als 500 Menschen vor den Fluten in Sicherheit gebracht. In der Hauptstadt Budapest wurde die Flutwelle am Abend erwartet. In Tschechien floss das Hochwasser der Elbe in Richtung Sachsen ab. Rund 1500 Menschen durften aber zunächst nicht in ihre Wohnungen zurückkehren.

Am schlimmsten betroffen war in Österreich nach einem Dammbruch an der March der Ort Dürnkrut rund 35 Kilometer nordöstlich von Wien. Dort standen seit Montag rund 350 der 900 Häuser unter Wasser. In der Nacht durchbrachen die Fluten an einer weiteren Stelle den aufgeweichten Damm, drei weitere Orte mussten nach Angaben des österreichischen Rundfunks ORF geräumt werden. Die Bewohner der insgesamt 79 Häuser verbrachten die Nacht in Kindergärten. Das geringe Gefälle in der tief gelegenen, ebenen Region könne dazu führen, dass das Wasser noch Tage oder gar Wochen stehen bleibe, hieß es.

Dutzende Feuerwehrleute und Freiwillige waren im Einsatz, um Sandsäcke zu füllen und Dämme zu verstärken. Auch mit Hubschraubern wurde versucht, die gebrochenen Stellen aus der Luft zu schließen. Auch die Donau führte viel Wasser, jedoch rechneten Experten nicht unmittelbar mit bedrohlichen Überschwemmungen.

In Ungarn sank die Donau im oberen Bereich langsam, flussabwärts wurde aber die Alarmbereitschaft streckenweise auf die höchste Stufe 3 erhöht. Der Hochwasserscheitel wurde am Abend in der Hauptstadt Budapest mit einem Wasserstand von 8,60 Meter erwartet. Alle Uferstraßen waren überflutet. Ständig waren Pumpen in überfluteten Kellern im Einsatz. Eine U-Bahn-Station in Ufernähe wurde zunächst erfolgreich mit Sandsäcken gegen das Hochwasser geschützt. Im Wasser stand hingegen der nördliche S-Bahnhof Szentendre. Bei der Flut 2002 hatte der Wasserstand 8,48 Meter erreicht.

Am Donauknie kämpften die Helfer gegen immer neue Lecks in den provisorischen Sandsack-Deichen. Die Wahllokale für die Parlamentswahl an diesem Sonntag mussten in drei Orten verlegt werden. Eine Schule im Dorf Szigetmonostor blieb geschlossen, weil von außerhalb anreisende Lehrer sie nicht erreichen konnten. Landesweit waren 25 000 Helfer im Einsatz.

In Tschechien sank die Elbe am Dienstag leicht. Am Morgen wurden in der nordböhmischen Stadt Usti nad Labem (Aussig) 8,83 Meter gemessen, wie die Prager Nachrichtenagentur CTK meldete. Zuvor war der Fluss auf 8,85 Meter gestiegen. Das Wasser falle sehr langsam, zudem sei von Wochenmitte an ein neues Ansteigen der Elbe auf Grund von Regen und Schneeschmelze nicht ausgeschlossen. (tso/dpa)

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