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Kampusch

© ORF/Schafler

Österreich: Zeitung muss Natascha Kampusch Schadenersatz zahlen

Paparazzi hatten Natascha Kampusch verfolgt und Aufnahmen in einer Diskothek geschossen. Das Blatt "Heute" veröffentlichte die Fotos mit einer zweifelhaften Geschichte - nun muss die Zeitung zahlen.

Das österreichische Entführungsopfer Natascha Kampusch hat 13.000 Euro Schadenersatz wegen der unzulässigen Veröffentlichung von Fotos zugesprochen bekommen. Ein Gericht in Wien verurteilte die Gratiszeitung "Heute" wegen der Verletzung des Privatsphäre der 19-Jährigen zu der Zahlung. Das Blatt hatte im Juli Paparazzi-Fotos der durch ihre spektakuläre achtjährige Gefangenschaft in einem Kellerverlies berühmt gewordenen Kampusch veröffentlicht, die sie beim Tanzen in einer Wiener Diskothek mit einem jungen Mann zeigten. "Heute" bezeichnete den Mann als "ihre erste Liebe".

Mehrere europäische Boulevard-Zeitungen, darunter die deutsche "Bild"-Zeitung, griffen die vermeintliche Story auf und veröffentlichten die Aufnahmen ebenfalls. "Heute" will Berufung gegen das Urteil einlegen.

Kampusch war am 2. März 1998 im Alter von zehn Jahren in Wien entführt worden. Erst am 23. August 2006 gelang ihr die Flucht. Ihr Peiniger beging danach Selbstmord. Das junge Mädchen wurde weltweit berühmt. Nachdem sie mehrere Monate lang von Paparazzi verfolgt worden war, kündigte sie an, sie werde ihr Recht am eigenen Bild und ihrem Privatleben rigoros schützen. Vor kurzem gab Kampusch bekannt, dass sie ab Februar mit einer eigenen Fernsehshow beim privaten Sender Puls 4 an die Öffentlichkeit treten will. (ae/AFP)

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