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Fahndungsfoto. Die Polizei sucht den Sexualstraftäter Bernhard Schneeberger und warnt davor, mit dem als unberechenbar geltenden Mann Kontakt aufzunehmen. Der etwa 1,70 bis 1,75 Meter große Mann wird als stark übergewichtig beschrieben. Er spricht mit süddeutschem Akzent und trägt einen Dreitagebart.

© dapd

Opfer verschleppt: Polizei fahndet bundesweit nach Sexualstraftäter

Die Polizei fahndet nach einem Sexualstraftäter aus dem Raum Nürnberg. Er soll eine 22-Jährige in Bayern entführt und nach Schleswig-Holstein verschleppt haben.

Der Straftäter, Bernhard Schneeberger, nach dem die Nürnberger Polizei seit Tagen sucht, hat sich nach Erkenntnissen der Ermittler erneut an einer Frau vergangen. Er soll sie in Neumarkt in der Oberpfalz entführt haben und mit ihr nach Schleswig-Holstein gefahren sein. Wie die Polizei in Nürnberg mitteilte, fahnde sie in ganz Deutschland nach dem 48 Jahre alten Mann. Der Mann soll eine Schusswaffe bei sich haben.

Verstärkt werde nun in Norddeutschland und an der dänischen Grenze gesucht. „Der Mann ist sehr gefährlich, wir können nicht ausschließen, dass er zu einer weiteren Tat fähig ist“, sagte der erste Kriminalhauptkommissar Horst Hanschmann, der in dem Fall ermittelt. Der Verdächtige habe eine Schusswaffe bei sich, welche die Polizisten aber nicht näher bestimmen konnten. Die Frau ist mittlerweile wieder frei und wird in einem Krankenhaus behandelt.

Der markante 48-Jährige, der sehr korpulent sei und eine Brille trage, habe die 22 Jahre alte Frau und ihr Auto am Montagmittag auf dem Parkplatz des Klinikums Neumarkt in seine Gewalt gebracht, sagte Hanschmann. Er soll mit ihr umhergefahren sein und sie sexuell missbraucht haben. Am Dienstag fotografierte ihn die Kamera eines Geldautomaten in Pleinfeld (Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen), als er vom Konto der Entführten rund 1000 Euro abhob. Das Opfer tauchte laut Polizei am späten Vormittag nach rund 22 Stunden in der Gewalt des 48-Jährigen in Glücksburg, einer Gemeinde nordöstlich von Flensburg, wieder auf.

Passanten wurden dort auf eine Frau aufmerksam, die einen Schwäche- oder Asthma-Anfall gehabt habe, schilderte der Polizist. Ihr männlicher Begleiter habe den alarmierten Rettungskräften etwas von einem mehrtägigen Urlaubsaufenthalt erzählt. Als er noch im Rettungswagen versuchte, auf die Helfer einzureden, seien diese skeptisch geworden. Der 48-Jährige ergriff im Fahrzeug seines Opfers die Flucht.

Der Mann saß bereits zweimal wegen Sexualstraftaten im Gefängnis und war 2009 auf Bewährung freigekommen. Nach Angaben der Polizei soll er am vergangenen Dienstag erneut eine junge Frau vergewaltigt haben.

Danach konnte der 48-Jährige fliehen. Am Freitag wurde sein Fahrzeug in einem Waldstück bei Rummelsberg (Landkreis Nürnberger Land) gefunden, wo rund 40 Polizisten und ein Polizeihubschrauber im Umkreis des Fundorts nach dem Verdächtigen suchten. „Wir haben keine Hinweise, wo er sich in den letzten Tagen aufgehalten hat“, sagte Hanschmann.

Wie Antje Gabriels-Gorsolke, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth, sagte, war der Mann 1984 erstmals wegen einer Vergewaltigung zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

2001 musste er sich erneut vor Gericht verantworten, damals wurde ihm unter anderem versuchte sexuelle Nötigung zur Last gelegt. Das Gericht verhängte eine Freiheitsstrafe von wiederum fünf Jahren und ordnete die Unterbringung in der Psychiatrie an.

Im Oktober 2009 wurde die Strafe dann zur Bewährung ausgesetzt - allerdings mit der Auflage, dass er weiterhin eine Therapie mache. Im September bekam die Staatsanwaltschaft nach eigenen Angaben eine Nachricht von der therapeutischen Einrichtung: Der 48-Jährige habe den Kontakt abgebrochen. (dpa)

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