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Menschen in Kalifornien verlassen die Notunterkunft und dürfen zurück in ihre Häuser.

© AFP

Oroville-Staudamm: Entwarnung in Kalifornien

Fast 200.000 Anwohner können in ihre Häuser zurückkehren: Die Evakuierungsmaßnahmen am größten Staudamm der USA wurden aufgehoben.

Nach der Aufhebung der Evakuierungsanordnung für die Gebiete am Oroville-Staudamm in den USA haben sich die knapp 200.000 betroffenen Einwohner auf den Rückweg in ihre Häuser gemacht. Die Polizei im Bezirk Butte im Bundesstaat Kalifornien stufte den Befehl am Dienstag zu einer einfachen Warnung herab und erlaubte den 188.000 Evakuierten die Rückkehr. Sie sollten sich aber für erneute Notfälle bereithalten.

Das Büro des zuständigen Sheriffs erklärte, dass die Evakuierungsmaßnahmen am größten Staudamm der USA aufgehoben seien. Die Behörden begründeten ihre optimistische Sicht damit, dass der Wasserpegel in dem nach heftigen Regenfällen vollen Staudamm gefallen sei. Außerdem führten demnach weitere Inspektionen und aktualisierte Wettervorhersagen zu der Entwarnung. Die Polizei drängte die etwa 188.000 Menschen aber weiterhin zur Wachsamkeit. Sie müssten vorbereitet sein, "da sich die Bedingungen schnell ändern können". Sollte es nötig sein, werde es wieder eine Evakuierungsanordnung geben.

Nationalgarde in Alarmbereitschaft

Das Gebiet bereitete sich auf stürmisches Wetter ab Donnerstag vor, allerdings sollte das Regenrisiko abnehmen. US-Präsident Donald Trump gab Bundesmittel frei, die Kaliforniens Gouverneur Jerry Brown beantragt hatte. Er hatte schon für seinen Bundesstaat den Notstand ausgerufen, damit örtliche Gelder eingesetzt werden können. Das Pentagon erklärte, es sei zur Entsendung von Soldaten bereit, sollten sie benötigt werden. Auch Kalifornien versetzte seine 23.000 Mitglieder starke Nationalgarde in Alarmbereitschaft.

Brad Alexander vom Katastrophenschutz in Kalifornien bezeichnete die Lage am Oroville-Stausee am Dienstag aber als derzeit "stabil". Sorge hatte den Behörden zuletzt vor allem ein beschädigter Überlaufkanal bereitet. Nach wochenlangen schweren Regenfällen war das Reservoir des 235 Meter hohen Staudamms etwa 120 Kilometer nördlich der kalifornischen Hauptstadt Sacramento randvoll. Große Mengen Wasser wurden kontrolliert abgelassen. Der Damm selbst droht nach Behördenangaben nicht zu brechen. Sollte jedoch der marode Entlastungskanal brechen, drohen nach Angaben der Behörden Überschwemmungen in der Region.

Die Reparaturarbeiten an dem beschädigten Kanal dauerten an. Trumps Sprecher Sean Spicer nannte die Situation am Oroville-Staudamm ein "Bilderbuchbeispiel dafür, weshalb wir ein großes Infrastrukturpaket im Kongress vorantreiben müssen". Die Dämme, Brücken, Straßen und Häfen des Landes seien in einem "baufälligen Zustand". Ein solches "Desaster" müsse in Zukunft verhindert werden. Auch Umweltgruppen hatten die Behörden in den vergangenen Jahren immer wieder dafür kritisiert, nicht in die Modernisierung des Staudamms investiert zu haben. (AFP)

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